Anett Schemkowski ist Tram-Fahrerin mit Leib und Seele. Voller Leidenschaft rollt die Berlinerin mit der Straßenbahn durch die Hauptstadt und bringt ihre Fahrgäste in den meisten Fällen pünktlich, aber in erster Linie sicher an ihr Ziel.
Doch auch in ihrem Arbeitsalltag scheint nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. Hin und wieder kommt es zu Situationen, in denen auch der Blondine mal die Hutschnur reißt. BERLIN LIVE hat nachgehakt!
BVG: Kinderwagen und Drängler in der Bahn
„Es gibt bestimmte Haltestellen da stehen oft Massen an Eltern mit Kinderwagen und du weißt ganz genau, dass die alle in deine Bahn wollen“, erklärt Schemkowski. Bei diesem Anblick der vielen Fahrgäste müsse selbst die Blondine erstmal schlucken. „Ich weiß wirklich nicht, wie sie das machen, aber irgendwie passen doch immer alle rein“, sagt die Straßenbahnfahrerin und muss schmunzeln.
Vielleicht liegt es an einer bestimmten Taktik? „Oft wird einfach so reingedrängelt, dass nicht mal mehr die Türen schließen. Auch wenn der nächste Zug schon direkt dahintersteht, wollen alle in diese eine Bahn“, verrät Schemkowski. Doch davon lässt sich die Tram-Fahrerin nicht beirren – dann bleibe die Bahn eben so lange stehen, bis die Türen geschlossen werden können.
BVG: „Manche scheinen sich nicht an Regeln zu halten!“
Der restliche Straßenverkehr könnte hingegen ein viel größeres Risiko darstellen. „Der Verkehr ist mehr und anspruchsvoller geworden und auch die Fahrgäste haben sich verändert“, erläuterte Schemkowski. „Früher scheinen alle etwas ruhiger und gelassener gewesen zu sein. Da kam es auch seltener vor, dass Personen kurz vor der Abfahrt doch noch aus dem Zug springen.“
Was die anderen Verkehrsteilnehmer angeht? „Manche scheinen sich gar nicht mehr an Regeln zu halten, fahren über Sperrlinien oder rote Ampeln. Manche kommen der Bahn viel zu nah, sodass wir bremsen müssen. Da muss man wirklich mit allem rechnen“, beklagt Schemkowski.
BVG: Großes Risiko sind unachtsame Passanten
Einen schweren Unfall mit der Tram hatte sie glücklicherweise noch nie – bisher blieb es bei einem Blechschaden. „Das große Risiko ist, wenn Personen unachtsam sind – zum Beispiel, weil sie mit ihrem Handy beschäftigt sind oder Kopfhörer im Ohr haben – und dann ohne zu schauen über die Straße laufen“, erzählt Schemkowski.
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Doch trotz aller Umstände könne sich die Berlinerin keinen schöneren Job vorstellen. „Die Straßenbahn fand ich schon immer toll – da hat man sowohl die Gleise als auch den Individualverkehr“, schwärmt die Tram-Fahrerin.