Die Berliner Straßenbahn deckt nahezu den gesamten Osten der Hauptstadt ab. Durch das breite Streckennetz der BVG lässt sich mit den Tram-Bahnen fast jedes Fahrziel ohne Probleme erreichen.
Nicht nur die Fahrgäste haben ihre Linien, die sie regelmäßig nutzen, um zur Arbeit, ins Lieblingscafé oder den Stammclub kommen – auch unter den Fahrern gibt es gewisse Strecken, die geliebt, aber auch die, die gemieden werden…
BVG: Tram-Fahrerin genießt Idylle auf dem Streckennetz
BERLIN LIVE war einen Tag lang mit Tram-Fahrerin Anett Schemkowski unterwegs. Wenn bei ihr die Linien M5 von Hohenschönhausen zum Berliner Hauptbahnhof oder die M13 durch den Prenzlauer Berg auf dem Dienstplan stehen, dann kommt Freude auf. „Da kommt man an schönen Ecken vorbei. Oft umringt von Bäumen, das ist von der Landschaft her auch echt schön“, schwärmt die BVG-Angestellte im Gespräch.
Doch genauso gibt es auch Bahnstrecken, die sie am liebsten meiden würde. Dabei sind sich die Blondine und ihre Kolleginnen und Kollegen einig: „Auf der M10 an der Warschauer Straße trifft man natürlich auf viele Fahrgäste, die auf dem Weg zur Party sind oder von einer kommen – das kann schon stressig sein!“
BVG: Tram M10 wird nicht gern gefahren
Denn obwohl man vorne in der Fahrerkabine zwar abgeschottet ist, nimmt man den Lärmpegel und die Gerüche der Fahrgäste war. „Unter uns Fahrern wird die M10 auch die Partybahn genannt. Wenn es dann noch ganz dicke kommt, übergibt sich ein Fahrgast auch mal“, erzählt Schemkowski aus Erfahrung.
Das sind dann wohl die Schichten, die einem nicht ganz so schön in Erinnerung bleiben. Doch was ist zu tun, wenn tatsächlich ein Fahrgast die Tram zum „Speikübel“ macht und seinen Mageninhalt preisgibt? „Dann muss man die Leitstelle anfunken, dass sie entweder einen Austausch-Zug bereitstellen oder eine Reinigung schicken“, klärte Schemkowski auf. Selbst reinigen bleibt den Angestellten glücklicherweise erspart.
BVG: Fahrgäste sollten rücksichtsvoller sein
Doch ganz unabhängig von der Linie der Tram hat die Fahrerin noch ein Anliegen: „Wenn man mit der Bahn fährt und leere Flaschen, Pommes und so weiter auf den Sitzen sieht – dann fragt man sich schon, warum Fahrgäste den Zug so hinterlassen.“ Einige Fahrgäste würden sogar meckern, weshalb die Züge nicht sauber sind.
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Darauf hat die Berliner Straßenbahnfahrerin eine klare Antwort: „Würden alle einfach den eigenen Kram mitnehmen, dann wäre es immer sauber!“ Vielleicht für den einen oder anderen Fahrgast ein gutes Stichwort, um vor dem Meckern sich erstmal selbst an die eigene Nase zu fassen.