Auf die BVG wird viel geschimpft. Ständig gibt es Verspätungen, Baustellen und Ausfälle. Es wird gestreikt oder – wie zuletzt in den Wintermonaten – sind viele Fahrer erkrankt. Das ist besonders ärgerlich, wenn man all das erst an der Haltestelle erfährt und dann im dümmsten Fall nicht mal weiß, wie man jetzt weiterkommen soll.
Doch das Unternehmen will barrierefreier werden und den Kunden nun direkt an den Haltestellen Echtzeitinformationen bieten. Mit einem ganz neuen Konzept namens „Diggi – der digitale Info-Buddy“!
BVG-Säulen bieten umfassende Infos
Jeder kennt sie: Die viereckigen Kuben der BVG, auf denen seit rund 100 jahren an Bus- und Tramhaltestellen die Fahrpläne aushängen. Aber jetzt „bekommen sie eine digitale Frischzellenkur“, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
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Das Ziel sei dabei, den Fahrgästen an den Haltestellen die bestmögliche Information zu geben. „Die Säulen sind als modulares System konstruiert, sodass Displays je nach Bedarf, Haltestellensituation und örtlichen Gegebenheiten nahezu frei angeordnet werden können.“ Dies passiert dann von der Leitstelle aus.
Angezeigt werden neben den nächsten Abfahrten, der aktuell gültige Sollfahrplan (für die nächsten sieben Tage), Störungsmeldungen, Umleitungen, detaillierte Bauinfos sowie Informationen zu anstehenden Fahrplanwechseln.
BVG geht „nächsten Schritt in die Digitalisierung“
Im Laufe des Jahres sollen im Stadtgebiet die ersten 80 Säulen aufgestellt werden. Ein Vorzeigemodell steht aber bereits jetzt an der Bushaltestelle „U Rotes Rathaus“. Die weiteren Exemplare sollen ab dem Sommer Stück für Stück in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf aufgestellt werden.
Bei der Einweihung der ersten Säule am Mittwoch (10. April) waren auch die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und ihre Verkehrskollegin Manja Schreiner (CDU) vor Ort. Giffey: „So geht moderner ÖPNV! Mit den neuen digitalen Informationssäulen nimmt die BVG den nächsten Schritt in der Digitalisierung und bietet den Berlinerinnen und Berlinern ein tolles Angebot.“ Besonders für Menschen, die kein Smartphone oder die BVG-App nutzen, sei das ein wichtiger Service.
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Auch Schreiner ist überzeugt: „Das ist ein weiterer Baustein, um immer mehr Menschen vom Umstieg auf Busse und Bahnen zu überzeugen.“
Das Projekt ist zunächst auf sechs Jahre befristet. Je nach Erfolg könnte es weiterlaufen.