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Nach brutalem Angriff: BVG-Kontrolleur auf einem Auge blind

Eigentlich war es eine normale Kontrolle, doch in Sekunden eskalierte die Situation. Das Leben des Mannes sollte sich für immer verändern.

© imago images/Stefan Zeitz

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

In Berlin sind nicht nur Feuerwehrleute und Rettungskräfte immer wieder Angriffen ausgesetzt. Auch Fahrkarten-Kontrolleur Femi B. (Name geändert) wurde Opfer einer brutalen Attacke. Ein Paar schlug ihn so heftig, dass er auf einem Auge erblindete. „Womit habe ich das verdient?“, fragte er vor Gericht.

Die Angeklagten, Mohammad A. und seine Frau Israa M. aus Spandau, stehen wegen schwerer Körperverletzung, räuberischer Erpressung und Beleidigung vor dem Landgericht Berlin. Die Tat passierte am 18. August 2022 im BVG-Bus M29 in Richtung Wittenbergplatz.

Berlin: Angriff auf BVG-Kontrolleure

Im Rahmen ihrer Kontrolle entdeckte ein Kollege von Femi B., dass der Mann keinen gültigen Fahrschein besaß. Die Frau hatte eine elektronische Fahrkarte, die sich nicht lesen ließ. Am Wittenbergplatz forderte der Kollege von Femi B. das Paar auf, den Bus zu verlassen.


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Dort verweigerte Mohammad A. die Herausgabe seiner Personalien. „Er zeigte keinerlei Kooperation, ging auf meinen Kollegen zu“, schilderte Femi B. seine Sicht und wollte ihm die Chiparten abnehmen, berichtet die „BZ“. Um eine Flucht zu verhindern, griff B. ein und hielt den Mann fest, während die Polizei alarmiert wurde.

Berlin: Gewalt im BVG-Bus eskaliert

Es entwickelte sich ein Handgemenge. „Er gab mir einen Schlag vor die Brust, ich verlor das Gleichgewicht“, berichtete Femi B. Am Boden erhielt er weitere Schläge und Tritte. Er versuchte, sich zu verteidigen. Mohammad rief dabei: „Fass meine Frau nicht an!“ Doch Femi bestritt das.

Auch sein Kollege wurde angegriffen. Die Frau des Angeklagten schlug mit Faust und Handtasche zu. Zudem beleidigte sie Femi B. als „Scheiß N…“ und sprühte ihm Reizgas ins Gesicht. „Meine Augen haben furchtbar geschmerzt“, erzählte der Kontrolleur im Zeugenstand.

Nach einer Operation erfuhr er dann, dass er auf dem rechten Auge dauerhaft erblindet ist. Vor Gericht brach er in Tränen aus: „Meine Gesundheit, mein altes Leben wurde mir genommen.“ Die Schmerzen begleiten ihn bis heute.


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Früher unterstützte er mit seinem Gehalt seine Familie in Nigeria. Heute ist er zu 70 Prozent schwerbehindert. Seine Arbeit bei der BVG kann er nicht mehr ausüben und arbeitet nun als Bürohilfe. Die psychische Belastung ist groß: „Ich fühle mich auf der Straße unsicher“, sagte er. Kurz zeigte Mohammad A. Reue: „Es tut mir leid wegen deiner Augen.“ Für ihn steht viel auf dem Spiel, da er zum Tatzeitpunkt auf Bewährung war. Der nächste Prozesstag ist der 16. September.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

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