Der Tarifvertrag ist ausgelaufen – und die beiden Verhandlungspartner kommen einfach nicht zusammen. Nach ihrem ersten Treffen am 15. Januar bestätigte sich, was viele bereits vermuteten. Die BVG und ihre Mitarbeitenden haben komplett unterschiedliche Vorstellungen davon, welche Konditionen der neue Tarifvertrag haben soll.
Geht es nach den Beschäftigten bekommen sie 750 Euro mehr Geld im Monat. Dazu fordern sie unter anderem 300 Euro Zulage führ Fahrdienst oder Wechselschicht, sowie ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtszulage. Die BVG hatte angekündigt, der Forderung nicht nachkommen zu wollen. Und so kündigte die Gewerkschaft Verdi einen Streik für Montag (27. Januar) an.
Von Montagmorgen bis Dienstagmorgen 3 Uhr sollen weder Trams noch U-Bahnen fahren. Nur einige Buslinien und die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen fahren. Was am Montag rund um die BVG und die Öffis passiert, erfährst du hier im Newsblog.
BVG: Streik beginnt, Senatorin spricht Klartext
10.08 Uhr: Für die Streikenden gibt es verschiedentlich Unterstützung aus der Politik. Die Berliner SPD-Abgeordnete Maja Lasic postete auf Threads eine unterstützende Botschaft für die Streikenden. Und auch Jette Nietzard, Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, postete ein Story vom Streikposten der BVG-Mitarbeitenden in Lichtenberg.
9.47 Uhr: Es scheint, als seien wegen des Streiks viele Berlinerinnen und Berliner aufs Auto umgestiegen. Auf vielen Straßen gab es Staus. Auch in den Zügen der S-Bahn war es deutlich voller als gewöhnlich.
9.25 Uhr: Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde hat am Montag ihr Verständnis für die Forderungen der BVG-Beschäftigten ausgedrückt. Sie gab zu, dass bei den Bezügen der Beschäftigten nachgebessert werden müsse. Die Größenordnung stehe aber „sehr in Frage“, schränkte sie ein. Die Forderung sei „weder für die BVG noch für den Senat finanzierbar“.
8.42 Uhr: In den Sozialen Netzwerken melden sich zahlreiche User, die nun zur Arbeit laufen oder das Auto genommen haben. Ein User berichtet, zwei gestrandete Berliner mitgenommen zu haben. Doch es gibt auch Unmut. Ein User schreibt auf der Plattform Threads: „Diese Dreistigkeit die manche Leute haben, beim BVG-Streik (U-Bahn / Bus) ihr schlammiges Mountain-bike in die überfüllte S-Bahn zu schieben.“
7.59 Uhr: Die dynamischen Preise bei Uber scheinen sich am Montagmorgen bereits der Streiksituation angepasst zu haben. Wer etwa von Friedrichshain nach Mitte will, musste gegen 7.30 Uhr rund 40 Euro berappen. Üblicherweise zeigt die App hier Preise zwischen 10 und 20 Euro an. Ein Vergleich mit mehreren Taxi-Rechnern kommt auf durchschnittliche Taxi-Preise zwischen 22 und 25 Euro für diese Strecke – je nach Verkehr.
7.19 Uhr: Die BVG hatte den Streik der Mitarbeitenden im Vorfeld kritisiert. Auch am Streiktag betonte ein Sprecher noch einmal, dass das Unternehmen die Arbeitsniederlegung für „unverhältnismäßig“ halte. Aus Sicht der BVG sei die Auftaktrunde konstruktiv verlaufen, zudem sei für die Runde am 31. Januar ein Angebot seitens des Unternehmens geplant.

6.47 Uhr: Die Streikenden haben am Montagvormittag um 9.30 Uhr eine Kundgebung am BVG-Betriebshof in der Cicerostraße geplant. Dabei soll auch ein Petition für die Anliegen der Beschäftigten an Berliner Politiker übergeben werden.
6.25 Uhr: Der Streik der BVG-Beschäftigten ist im frühen Berufsverkehr bereits im Berliner Stadtbild sichtbar. Die U-Bahnhöfe sind geschlossen. Zudem sind auf Strecken, auf denen die U-Bahn verkehrt auch zu früher Stunde deutlich mehr Menschen zu Fuß unterwegs als üblicherweise.
6.00 Uhr: Die S-Bahn Berlin fährt übrigens auch während die BVG bestreikt wird. Die S-Bahn wird von der Deutschen Bahn betrieben. Hier finden zwar auch gerade Verhandlungen zwischen der EVG und der Bahn statt. Da der Tarifvertrag aber noch läuft, kann hier zunächst nicht gestreikt werden. Alle Infos dazu findest du hier.
4.30 Uhr: Worum geht es bei dem Streik? Die zentralen Forderungen der BVG-Mitarbeitenden lauten:
- 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten
- 300 Euro Zulage für Fahrdienst oder Wechselschicht
- 200 Euro Schichtzulage
- ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtszulage
Die BVG ist nicht bereit das zu zahlen. Sollten sich die Beschäftigten durchsetzen, würde das das Unternehmen rund 250 Millionen Euro mehr pro Jahr kosten. Die Gewerkschaft nimmt für die Mehrkosten auch den Senat in den Blick. Der müsse mehr Geld zuschießen, wenn er einen funktionierenden Nahverkehr wolle.
3.00 Uhr: Der Streik der BVG-Beschäftigten hat begonnen. Am Montag werden keine U-Bahnen oder Trams durch Berlin rollen. Einige Bus-Linien, die von Subunternehmen betrieben werden, werden aber trotzdem fahren. Auch die Fähren der BVG und der Service Muva werden in Betrieb sein. Alle Infos gibt es hier.