Nachdem der Mega-Streik bei der S-Bahn Berlin gerade erst geendet hatte, müssen sich Fahrgäste in der Hauptstadt schon auf die nächsten Probleme einstellen. Denn seit Montag (29. Januar) steht fest: Auch bei der BVG gibt es einen Streik. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, legen die Beschäftigten am Freitag (2. Februar) von 3 Uhr bis um 10 Uhr die Arbeit nieder.
Das heißt also: Ein Großteil der Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen und Fähren fährt in dieser Zeit nicht. Eine Nachricht, die bei allen, die auf die Öffis der BVG angewiesen sind, für mächtig Ärger sorgt.
BVG: Vor allem SIE sind sauer wegen des Streiks
Unter einem Facebook-Post, der den Warnstreik thematisiert, machen die Berliner ihrem Ärger Luft. So schreibt jemand: „Ich werde langsam bekloppt, ey.“ Ein Blick in die Kommentare zeigt außerdem: Es sind vor allem die Eltern von Schulkindern, die von dem Streik so gar nicht begeistert sind. „Echt toll. Jetzt haben die Kinder mal ein paar Tage Schule und es wird gestreikt“, schreibt eine verärgerte Mutter.
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Aber auch ein anderer Umstand sorgt bei vielen Eltern für Unmut. Fällt der Streik nämlich genau auf den Tag, an dem es in Berlin Zeugnisse gibt. Doch ändern können die wütenden Mütter und Väter an dem Streik nichts, genauso wenig, wie alle Arbeitnehmer, die dadurch nicht zur Arbeit kommen. Der Streik trifft also alle in Berlin. Viele von ihnen sind wegen der Bahn-Streiks in den letzten Monaten aber schon so einiges gewöhnt, ja gar abgehärtet.
DAS fordert Verdi von der BVG
„Natürlich muss Streik wehtun und er tut mir seit Monaten weh“, stellt eine Berlinerin klar und bringt damit den Sinn und Zweck von Streiks auf den Punkt. Es sind genau die massiven Auswirkungen auf jede Menge Menschen, die die Gewerkschaften in Kauf nehmen, um dadurch Druck auf die Arbeitgeber auszuüben und ihre Forderungen durchzusetzen.
Inzwischen haben die Behörden auf die Sorgen der Eltern reagiert. Berliner Schulen können wegen des BVG-Streiks die Halbjahreszeugnisse schon einen Tag vor Streikbeginn am Donnerstag (1. Februar) herausgeben. Darauf hat die Bildungsverwaltung am Dienstag (30. Januar) hingewiesen.
Im Falle der aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der BVG geht es um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem längere Wendezeiten auf allen Linien, Urlaubsgeld von 500 Euro im Jahr und 33 Tage Urlaub für alle Arbeitnehmer. Damit soll der Job bei der BVG interessanter gemacht werden. Bei dem Unternehme sind derzeit hunderte Stellen offen.
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Es bleibt abzuwarten, ob der Warnstreik am Freitag zu einer Einigung führt oder ob noch weitere Arbeitsniederlegungen drohen.
Für die Berliner steht jedenfalls fest, für Freitag müssen sie sich erstmal Alternativen für U-Bahn und Co. suchen. „Fahrrad“, „Auto“ oder „Fahrgemeinschaften bilden“ – es gibt zum Glück einige Möglichkeiten, die die User bei Facebook auch schon fleißig miteinander teilen.