An diesem Samstag (22. Juli) wird in Berlin der Christopher Street Day (CSD) begangen. Die LGBTQIA*-Community zieht feiernd und für ihre Rechte demonstrierend durch die Straßen der Hauptstadt.
Auf der jährlich stattfindenden Demonstration geht es auch darum, dass sich Menschen aus der Community noch immer mit struktureller Diskriminierung und offener Anfeindung auseinandersetzen müssen. Dass diese Missstände auch im Jahr 2023 noch immer aktuell sind, zeigen die Reaktionen unter einem Posting des Flughafen BER.
Flughafen BER: Post sorgt für Ärger
Der Hauptstadt-Airport hatte am Freitagabend ein Foto eines Eurowings-Flugzeugs gepostet, das offenbar auf dem BER-Rollfeld steht. Aus dem Cockpit-Fenster hält eine Person eine Pride-Flagge in die Luft. Der BER schreibt dazu: „Wir begrüßen alle Teilnehmenden des CSD Berlin.“ Und: „Vielfalt verbindet“.
Doch das wollten offenbar viele Facebook-Fans des Flughafens nicht wahrhaben. Einer schrieb: „Ekelhaft“ – und setzte einen Kotz-Emoji. Ein anderer erklärte: „Nie wieder Eurowings.“ Und ein dritter: „Kein Wunder, dass alle den BER hassen.“ Viele weitere posteten Memes, Bilder und Kommentare, die sich entweder über die LGBTQIA*-Community lustig machten oder diese als Bedrohung verteufelten.
Flughafen BER reagiert nicht
Während einige Facebook-Follower des Flughafen BER Widerspruch gegen die Kommentare erhoben, schaltete sich das Social Media-Team des Airports bis zum Samstagnachmittag nicht in die Diskussion ein. Auch die Airline Eurowings, die in dem Beitrag markiert wurde, gab keinen Kommentar ab.
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Dass die Akzeptanz für die LGBTQIA*-Community auch in einer Weltstadt wie Berlin noch nicht flächendeckend vorhanden ist, hatte bereits Berlins Queerbeauftragter Alfonso Pantisano erklärt. Er hatte unter der Woche Sicherheitsbedenken rund um die Parade geäußert. „Ich weiß einfach nicht, wie wir unsere Leute hundertprozentig schützen können“, sagte er dem Tagesspiegel. Das liegt sicher auch an Anfeindungen, wie unter dem BER-Post.