Für Berlin ist er das Drehkreuz zur Welt – der Flughafen BER. Mit hunderten Flügen und zig Verbindungen pro Tag, bietet der Hauptstadtflughafen für Passagiere einige mögliche Reiseziele.
Nicht genug, wenn es nach den Bundesländern Berlin und Brandenburg geht. Sie fordern mehr Langstreckenflüge und setzen sich daher sogar bei der Bundesregierung für mehr Start- und Landerechte ein. Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften hat jetzt Klartext gesprochen, was die Forderung betrifft.
Flughafen BER: Nur wenige Langstreckenflüge pro Tag
Am Freitag (3. November) haben Berlin und Brandenburg nach einer Kabinettssitzung der beiden Regierungen eine gemeinsame Mitteilung veröffentlicht, in der die Forderung nach mehr Langstreckenflügen vom Flughafen BER aus, genannt wurde. Zur Begründung hieß es: „Der Flughafen Berlin-Brandenburg soll seiner Funktion als Drehkreuz für Ostdeutschland gerecht werden können.“
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) erklärte, die Anbindung des Flughafens werde der eines Hauptstadtflughafens nicht gerecht. Täglich starten rund sechs Langstreckenflüge vom Airport. Zum Vergleich: In Frankfurt und München sind es pro Tag um die 180 Langstreckenflüge. Aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften gibt es dafür einen einfachen Grund.
Verband äußert sich zu Forderung
Michael Engel, Geschäftsführer des Verbandes, sprach am Montag (6. November) laut dem „RBB“ von wirtschaftlichen Gründen und erklärte: „Die Nachfrage und damit das Potenzial, Langstreckenflüge wirtschaftlich sinnvoll auszulasten, ist in der Hauptstadtregion nicht groß genug.“ In der Debatte um mehr Langstreckenflüge am Flughafen BER käme dieser Aspekt meist zu kurz.
Besonders für interkontinentale Langstrecken aus Deutschland heraus gelte, dass nur „Drehkreuz-Verkehre mit einem Mix aus Lokal- und Umsteigepassagieren die erforderliche Auslastung und eine breite Konnektivität gewährleisten können“, so Engel. Ein Modell, das nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch ökologischer Sicht sinnvoll sei.
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Ob die beiden Landesregierungen, trotz der offenbar nicht attraktiven Wirtschaftlichkeit, tatsächlich mehr Langstreckenverbindungen am Flughafen BER erreichen, bleibt abzuwarten.
Die norwegische Fluggesellschaft Norse Atlantic nahm im letzten Jahr Flüge vom BER nach Los Angeles ins Programm, hat diese inzwischen aber wieder gestrichen. Ein Beispiel das zeigt: Langstreckenverbindungen scheinen nicht immer erfolgsversprechend zu sein für die Airlines.