Ryanair-CEO Eddie Wilson hat in einem Interview mit „Focus“ scharfe Kritik an den Rahmenbedingungen für den Luftverkehr in Deutschland und insbesondere am Berliner Flughafen BER geübt.
Während andere europäische Flughäfen boomen, bleibe der Hauptstadtflughafen weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Flughafen BER steht in der Kritik
„Berlin ist die Hauptstadt der größten Volkswirtschaft Europas. Der Flughafen hat eine Kapazität von 50 Millionen Passagieren – im letzten Jahr waren es nur 25 Millionen. Der Flughafen Dublin hingegen, in einem der kleinsten EU-Länder, hatte allein dieses Jahr 35 Millionen Fluggäste. Da stimmt doch etwas nicht“, so Wilson gegenüber „Focus“.
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Ein Hauptproblem sieht der Ryanair-Chef in der deutschen Luftverkehrssteuer, die pro Passagier rund 55 Euro ausmacht – noch bevor ein Koffer verladen oder ein Tropfen Kerosin getankt wurde. Diese Kosten seien „skandalös“ und würden in Kombination mit hohen Flughafen- und Sicherheitsgebühren das Fliegen unnötig verteuern.
„Sie zahlen höhere Preise und haben weniger Auswahl“
Auch das Fehlen von genügend Fluglotsen kritisierte Wilson deutlich. „Die Politik versteht die Konsequenzen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit nicht. Aber die Kunden merken es – sie zahlen höhere Preise und haben weniger Auswahl.“
Kritik an Ryanairs strengen Handgepäckregeln und der geplanten Verschärfung weist Wilson zurück. Stattdessen fordert er mehr Aufmerksamkeit für die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die seiner Meinung nach den deutschen Luftverkehr ausbremsen.
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Ryanair setzt traditionell auf hohe Effizienz und niedrige Preise. In Deutschland scheint dieses Modell laut Wilson jedoch zunehmend an seine Grenzen zu stoßen.

