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S-Bahn Berlin: Ab Mittwoch mehrtägige Streiks – doch jetzt klagt die Deutsche Bahn

Möglicherweise gibt es ab Montag bei der S-Bahn Berlin doch keine Streiks, weil die Deutsche Bahn jetzt die GDL verklagt hat.

S-Bahn Berlin
u00a9 IMAGO/Seeliger

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Die Feiertage sind vorbei und damit endet auch der Weihnachtsfrieden, auf den sich die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) und die Deutsche Bahn in den Tarifverhandlungen geeinigt haben. Die GDL hat angedroht, ab Montag (8. Januar) wieder in den Streik treten zu wollen. Nun ist klar: Ab Mittwoch (10. Januar) wird gestreikt. Das betrifft als DB-Tochtergesellschaft dann auch die S-Bahn Berlin.

Doch das wollte der Bahn-Konzern nicht einfach so auf sich sitzen lassen und hat die GDL verklagt. Das Bahnunternehmen wollte einen erneuten Streik im Eilverfahren verhindern. Doch die einstweilige Verfügung wurde jetzt in der ersten Instanz abgewiesen. Es bleibt dabei: die Lokführer dürfen streiken!

S-Bahn Berlin: Deutsche Bahn verklagt GDL

Der Tarifkonflikt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Das Bahnunternehmen ging gerichtlich gegen die Lokführergewerkschaft vor. Am Dienstag (9. Januar) wurde bekannt, dass das Arbeitsgericht Frankfurt einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung abgelehnt hat. Es bleibt dabei: die GDL darf ab Mittwoch den Schienenverkehr bestreiken.


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Mit der Klage sollte überprüft werden, ob die GDL überhaupt streiken darf. Denn diese hat letztes Jahr eine eigene Leiharbeitergenossenschaft namens „Fair Train“ gegründet. GDL-Chef Claus Weselsky hat Gewerkschaftsmitgliedern versprochen, sie unter besseren Bedingungen anzustellen und dann an Bahnunternehmen als „Leih-Lokführer“ zu vermitteln.

Weitere Streiks ab Januar

„Die Eisenbahner nehmen ihr Schicksal in Zukunft schrittweise in die eigenen Hände“, sagte Weselsky bei der Gründung von „Fair Train“. Dadurch habe die Gewerkschaft möglicherweise ihre Tariffähigkeit verloren, weil sie laut Deutsche Bahn gleichzeitig als Arbeitgeber und als Gewerkschaft auftrete.


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Laut „Bild“ könnte die GDL dann keine Tarifverträge mehr abschließen, wenn die Vorwürfe vom Gericht bestätigt werden. Da die Deutsche Bahn aber in erster Instanz mit einer einstweiligen Verfügung scheiterte, wird der Streik wie angekündigt am Mittwoch stattfinden.

Die GDL fordert unter anderem eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn von 38 auf 35 Stunden. Wann genau es zum Streik kommen soll, ist übrigens noch nicht klar. Die GDL hat am Sonntagabend den Ausstand angekündigt. Gestreikt werden soll ab Mittwoch um 2 Uhr. Der Streik soll bis zum Freitag um 18 Uhr andauern.