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S-Bahn Berlin: Neue Strecke vs. Mahnmal – hier gibt es Zoff

Der Bau eines Tunnels für die S-Bahn Berlin sorgt für Ärger. Ein Denkmal im Zentrum Berlin spielt hierbei die entscheidende Rolle.

S-Bahn Berlin versus das Denkmal
© IMAGO/Jürgen Ritter, IMAGO/ photothek

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Es ist die aktuell größte innerstädtische Maßnahme im Netz der S-Bahn Berlin. Der geplante Bau der sogenannten City-S-Bahn soll eine Verbindung der Ring- und S-Bahnen im Norden und Süden der Stadt darstellen. Zudem soll der Berliner Hauptbahnhof, die U-Bahnlinien U5, U2 und U1 sowie das Parlaments- und Regierungsviertel an dieses Streckennetz direkt angeschlossen werden.

Der Plan hat das Ziel, ein zukunftsfähiges S-Bahn-System in Berlin zu etablieren und das Umsteigen in die verschiedenen Verkehrsmittel der BVG und S-Bahn Berlin zu ermöglichen. An der Umsetzung dieses Bauvorhabens hakt es allerdings seit Jahren.

S-Bahn Berlin: Streit um S-Bahn-Pläne

Derzeit sollen die Baumaßnahmen für den nächsten Bauabschnitt der neuen Linie im Jahr 2024 beginnen. Dann sollen auf einem ersten Streckenabschnitt nach langer Verzögerung auch erstmals Züge rollen. Doch ein für dieses Bauvorhaben notwendiger Tunnel in der Nähe des Reichstagsgebäudes sorgt dabei für Extra-Ärger.

Besonders im Fokus ist hierbei das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma. Denn der geplante S-Bahn-Tunnel soll laut aktuellem Bauplan direkt unter dem Mahnmal laufen. Dagegen wehren sich vor allem Vertreter von Sinti und Roma in Deutschland. Sie warnen den Berliner Senat vor einer Zerstörung des Denkmals durch den Bau des geplanten S-Bahntunnels unter dem Denkmal. Nun auch in Form eines Brandbriefes.

Streit um eine Baugrube und eine Reihe Bäume

Familienmitglieder des israelischen Architekten Dani Karavan und Schöpfer des Denkmals im Großen Tiergarten in Berlin-Mitte, Verbandsvertreter der Sinti und Roma in Deutschland sowie der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas haben diesen Brandbrief verfasst. Gerichtet haben sie ihn an die Verkehrssenatorin Manja Schreiner und den Kultursenator Joe Chialo (beide CDU).

Erste Proteste hatten bereits zu Änderungen in den S-Bahn Berlin-Bauplänen geführt. Doch die Kritiker sind noch immer nicht zufrieden. Eine für den Bau des Tunnels notwendige Baugrube ist ihnen weiterhin ein Dorn im Auge. Zudem müssten für dieses Vorhaben auch ein paar an das Denkmal angrenzende Bäume des Tiergartens gefällt werden.


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Dieser Baumbestand soll allerdings für Dani Karavans „künstlerische Vision von zentraler Bedeutung“, gewesen sein, kritisieren die Verfasser des Briefs. „Ohne diese Bäume wären die einzigartige Atmosphäre und die Ruhe der Gedenkstätte zwischen Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor dauerhaft zerstört.“

Gleichzeitig erkennt der Zentralrat der Roma und Sinti in Berlin, die Notwendigkeit des Bauvorhabens für Berlin an. „Wenn es nach allen Prüfungen keine anderen Alternativen der Streckenführung mehr gibt, will sich der Zentralrat Gesprächen nicht verschließen, um eine gemeinsame Lösung für dieses für Berlin wichtige Verkehrsprojekt zu finden“, erklärte er.