Die sogenannte „Siemensbahn“ wurde 1929 im nordwestlichen Bereich des Berliner S-Bahn-Rings in Betrieb genommen und 1980 stillgelegt. Laut der Deutschen Bahn ist die Strecke 4,5 Kilometer lang und führt von Jungfernheide nach Gartenfeld.
Aktuell befinden sich die Bahnhöfe, Gleise und Brücken noch in einem desaströsen Zustand. Doch bald schon soll die S-Bahnlinie erneut wiederbelebt werden, um Siemensstadt wieder auf dem Schienenweg zu erschließen. Die Anwohner haben ein gewaltiges Problem damit!
Berliner protestieren gegen Reaktivierung einer alten S-Bahnlinie
Ein ganz wesentlicher Grund hierfür sind Berlins Pläne, den Stadtteil neu zu entwickeln. Auf dem ehemaligen Industriegelände von Siemens soll ein neues Stadtviertel mit 2.750 Wohnungen, Geschäften und Schulen entstehen. „Das Quartier „Siemensstadt Square“ wird nachhaltig entwickelt und verfolgt innovative Ziele für neues Wohnen und Arbeiten im Berliner Nordwesten“, so die Stadt auf ihrer Internetseite.
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Obwohl die alte Siemensbahn mitten durch bebautes Gebiet führt, sind nach aktuellem Stand keine Lärmschutzwände entlang der alten Gleise geplant. Gegenüber der „Märkischen Onlinezeitung“ (MOZ) erklärte Hans-Ulrich Riedel, Mitglied der Planungswerkstatt, dass es in diesem Falle um eine „Wiederinbetriebnahme“ ginge und somit kein Schallschutz gebaut werden müsse.
„Schwierig, gar keine Schallschutzwände bauen zu wollen“
In Anbetracht der zu befürchtenden Lärmentwicklung protestieren jetzt die Anwohner gegen die erneute Inbetriebnahme der Siemensbahn. Auf Reddit äußern sie sich verbittert zu den aktuellen Plänen:
„Schwierig, gar keine Schallschutzwände bauen zu wollen. Hier wird wohl eine Gesetzeslücke kreativ ausgenutzt, um Kosten zu sparen“, heißt es in einem Kommentar. „Die Anwohner sollten nicht schlechter gestellt werden, als zum Beispiel die Anwohner an der S-Bahn Strecke zwischen Ostkreuz und Nöldnerplatz“.
Aber es gibt auch andere Stimmen, die sich offensichtlich für die Siemensbahn stark machen: „Meine Güte. Die Hauptnutznießer einer besseren Anbindung haben wieder nichts besseres zu tun als zu meckern“, so ein Reddit-User.
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Für Hans-Ulrich Riedel von der Planungswerkstatt steht fest, dass die Häuser, die heute neben den stillgelegten Gleisen stehen, heutzutage niemals mehr so nah an den Gleisen gebaut werden dürften. Gegenüber der MOZ behauptet Riedel, dass eine Baugenehmigung hierfür niemals hätte ausgestellt werden dürfen.