In Berlin ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln meist am schnellsten unterwegs. Doch wer über den S-Bahnhof Südkreuz reist, dem dürfte das Problem bekannt vorkommen: Fast täglich ist eine andere Rolltreppe im Bahnhofsgebäude kaputt.
Ob die S-Bahn den Berlinern vielleicht einfach nur helfen möchte, ihre Neujahrsvorsätze mit mehr Sport in die Tat umzusetzen? Oder will man damit möglicherweise zum Treppenlaufen motivieren, um die überschüssigen Pfunde der Weihnachtstage abzutrainieren? BERLIN LIVE hat bei den Verantwortlichen nachgehakt.
S-Bahn Berlin: Will man am Südkreuz zum Treppensteigen motivieren?
„Die Fahrtreppen am Berliner Südkreuz sind nicht überdurchschnittlich häufig defekt“, stellte eine Sprecherin der Deutschen Bahn vorab klar. Warum sie jedoch ausfallen, dafür gibt es Gründe: „Die Hauptursache, warum Fahrtreppen temporär nicht in Betrieb sind, ist, dass (häufig unbegründet) Nothalt-Schalter betätigt werden. Dies gilt für alle Berliner Bahnhöfe.“
Nach einem solchen Nothalt starte die Rolltreppe den Betrieb zwar selbstständig – allerdings erst, wenn die gesamte Treppe frei von Personen ist. Bei den Rolltreppen am Südkreuz, die durchaus lang und häufig genutzt werden, eine durchaus knifflige Angelegenheit.
DB-Sprecherin verweist auf Temperaturschwankungen
„Ein weiterer, häufiger Ausfallgrund sind Kleinteile in der Mechanik. Da bei Glättegefahr viel Rollsplitt auf öffentlichen Wegen im Einsatz ist, kommt es im Winter öfter zu derartigen Ausfällen als in der warmen Jahreszeit“, erklärte die Sprecherin. Das nervtötende Quietschen sei ebenfalls auf die Temperaturschwankungen zurückzuführen, wodurch sich Kleinteile in der Mechanik verzerren und neue Schleifpunkte entstehen könnten.
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Die Problematik ist der Deutschen Bahn allerdings bekannt – und man wolle auch etwas daran ändern. „Die Fahrtreppen am Berliner Südkreuz nähern sich dem Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer und werden darum ab 2024 nacheinander ausgetauscht“, versicherte die Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. Die letzte Treppe soll voraussichtlich bis Ende 2025 ausgewechselt sein.