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S-Bahn oder BVG: Auf welcher Berliner Öffi-Strecke gibt es die beste Aussicht?

Wer Berlin wirklich liebt, der nimmt nachts den Bus und im Berufsverkehr die proppenvollen U-Bahn. Kenner wissen, nur hier weht die echte Berline Luft.

S-Bahn oder BVG
u00a9 IMAGO/Emmanuele Contini

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Berlin ist eine Wolke! Und weil es in der Hauptstadt so dufte ist, haben bei Reddit ein paar Allesfahrer ihre schönsten Strecken im Öffentlichen Nahverkehr gesammelt. Dabei scheint es auch keine Rolle gespielt zuhaben, ob es sich um eine U-Bahn-Line der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) handelt oder um die Ringbahn von der Berliner S-Bahn.

Falls du es noch nicht wusstest: Der Berliner Nachverkehr ist in drei Tarifbereiche eingeteilt. A umfasst den innerstädtischen Bereich des S-Bahn-Rings. B endet an den Stadtgrenzen von Berlin. Und in den Teilbereich C fällt außerdem das Berliner Umland, wie etwa der Flughafen BER oder Potsdam. Für das folgende Ranking sind diese Preiszonen allerdings total egal – die folgenden Empfehlungen gibt es nämlich komplett gratis.

S-Bahn oder BVG – wer hat die beste Aussicht zu bieten?

Wenn du Natur liebst und auf Kleinstadt-Vibes abfährst, solltest du dir unbedingt mal eine Fahrt mit der Tramlinie 68 gönnen. Sie führt vom S-Bahnhof Köpenick nach Alt-Schmöckwitz. Ebenfalls empfehlenswert sind die Tram-Linien 88 und 87. Erstere startet in Friedrichshagen und endet in Rüdersdorf, letztere beginnt an der Woltersdorfer Schleuse und führt bis nach Rahnsdorf. Anhand der Namen wird der ein oder andere schon gemerkt haben, dass er sich mit diesen Öffies ganz schnell j.w.d befindet: „Janz weit draußen!“ Aber vielleicht strandet ihr zwischendurch auch in einem netten Café, das euch einen leckeren Bienenstich servieren kann.

Wer es richtig oldschool mag, sollte am Wochenende unbedingt mal eine Fahrt mit dem Autobus 218 machen, der zwischen „S-Bahnhof Messe-Nord/ICC“ und „Pfaueninsel“ verkehrt. Auf dieser Linie werden zum Teil immer noch Vintage-Busse vom Typ Büssing DE eingesetzt, die sich trotz ihrer Größe von Charlottenburg über die kurvige Havelchaussee bis zum Wannsee schlängeln. Auf dieser Strecke gibt es zahlreiche Haltepunkte mit einer Mega-Aussicht – am Grunewaldturm gibt es im Sommer auch einen tollen Biergarten. Und an der Endhaltestelle sollte man auf jeden Fall die Pfaueninsel besuchen. Romantik pur!

Touristen und Großstädter kommen hier voll auf ihre Kosten

Für alle, die es lieber etwas urbaner mögen, sind die U-Bahnlinie U1 und der 300er Bus zwei absolute Highlights. Auf diesen Routen können sogar die Touri-Stadtführungen nicht mithalten. Die U1 führt nämlich von der Warschauer Brücke durch Kreuzberg bis zum Ku’damm in Charlottenburg und das größtenteils oberirdisch! Einfach mal für schmales Geld ein BVG-Ticket ziehen und den Gönnjamin raushängen lassen. Der Blick aus dem Fenster offenbart alles, was Kreuzburg so wild, bunt und schön macht. Kurz vor der Bülowstraße fährt die U-Bahn dann sogar mitten durch ein Haus durch.

Die Buslinie 300 ist eine der sogenannten Touri-Strecken, die Sightseeing zum BVG-Tarif bietet. Der 300er fährt beispielsweise zwischen der Philharmonie in Mitte und der Warschauer Straße in Friedrichshain an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Vom Potsdamer Platz geht es unter anderem über die Straße und den Linden, vorbei an Humboldt-Universität, Staatsoper und Berliner Dom, rüber zum Alex und dann Richtung Ost-Berlin.


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Die BVG betreibt laut Eigenaussage mehr als 1.572 Fahrzeuge. Stand Mai 2022 sollen 153 Doppeldeckerbusse, 336 Eindeckerbusse und 922 Gelenkbusse in Betrieb gewesen sein. Außerdem fuhren 138 E-Busse durch die Hauptstadt.

„Mit einer Gleislänge von 312 Kilometern ist das Berliner Straßenbahnnetz das drittgrößte der Welt – über 800 Richtungshaltestellen werden von den 22 Linien angefahren“, so die BVG. Über eine Strecke von 155,4 Kilometern verbinden neun U-Bahn-Linien 175 Bahnhöfe in Deutschlands größtem Nahverkehrsnetz.