Viele Frauen nutzen auf dem Nachhauseweg nach der Bar oder dem Club gerne Mietwagendienste oder Taxis. Denn in den S-Bahnen oder den Linien der BVG fühlen sich viele nicht sicher. Betrunkene Mitfahrer, die einen unangenehm ansprechen, sind leider nicht die Ausnahme, sondern für viele Frauen die Regel.
Doch auch bei einer Fahrt mit Uber in Berlin ist man vor ähnlichen Anmachen oder unangenehmen Situationen nicht gefeit. Könnte sich das bald ändern?
Uber in Berlin bald mit neuer Funktion?
Uber macht es in Paris schon vor! Seit Ende November haben Kundinnen dort die Möglichkeit, sowohl nachts als auch tagsüber bewusst ein Auto mit weiblicher Fahrerin zu bestellen. So soll sich das Wohl- und Sicherheitsgefühl der Plattform-Nutzerinnen verbessern.
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„Dabei geht es nicht darum, ihnen zu sagen, dass dies die einzige Möglichkeit ist, entspannt zu reisen, sondern nur darum, ihnen die Wahl zu lassen“, erklärte Generaldirektorin von Uber Frankreich, Laureline Serieys, bei der Vorstellung der „Uber by Women“-Funktion. Ein Aufpreis werde dafür nicht fällig, einzig die durchschnittliche Wartezeit könnte sich erhöhen, von im Schnitt vier auf 15 Minuten.
Können wir uns in Berlin nun auch darauf freuen? BERLIN LIVE hat bei Oliver Fritz, dem Sprecher des Unternehmens in Deutschland nachgefragt.
Uber in Berlin: Klares Ziel vor Augen
Er erklärt, die Funktion sei nicht ganz neu, sondern Teil eines europaweiten Bestrebens von Uber, die Sicherheit von Frauen zu erhöhen. In Polen wurde „Uber by Women“ demnach bereits vor einem Jahr eingeführt.
„In einigen Ländern gibt es außerdem die Funktion ‚Women Rider Preference‘. Mit dieser können Fahrerinnen angeben, dass sie bevorzugt weibliche Fahrgäste mitnehmen möchten.“ Und auch in Deutschland könnten diese oder ähnliche Funktionen bald kommen. „Wir prüfen gerade, wie wir dies umsetzen können.“
Denn laut Fritz braucht es genug Fahrerinnen bei unseren Partnerunternehmen, um die oben beschriebenen Vermittlungsoptionen verlässlich anbieten zu können. Wie viele weibliche Fahrerinnen es zurzeit bei Uber in Berlin gibt, beantwortet er unterdessen nicht. Es scheinen aber zu wenig zu sein: „Wir sind im Moment im engen Austausch mit unseren Partnern und besprechen, wie der Beruf auch für Frauen noch attraktiver gestaltet werden kann.“
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In Zukunft soll es die Funktion im besten Fall also auch bei Fahrten mit Uber in Berlin geben. Wie häufig es zu problematischen Meldungen von Kundinnen kommt lässt Fritz zwar unbeantwortet, dennoch betont er: “ Die Sicherheit unserer Nutzer hat für uns höchste Priorität. Deshalb bietet die Uber-App zahlreiche Sicherheitsfunktionen, die zur Sicherheit unserer Nutzerinnen und Nutzer beitragen.“ Dazu gehört im schlimmsten Fall auch eine Sperrung der „beschuldigten Partei“, im Falle einer Meldung durch einen Fahrgast.
Darüber hinaus gebe es ein spezialisiertes Team aus ehemaligen Strafverfolgungsbeamten, um die Polizei und Strafverfolgungsbehörden bei Ermittlungen zu unterstützen, erklärt der Sprecher abschließend.