Die Hauptstadt Deutschlands hat einiges zu bieten. Ob in der Kultur, im Sport oder der Gastronomie, der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Über 5000 Restaurants, Cafés und Bars zählt Berlin.
Doch der Branche geht es schlecht. Erst die Corona-Pandemie, dann die Energiekrise, der Fachkräftemangel und die Inflation und jetzt auch noch die Rücknahme der Mehrwertsteuer-Senkung. Viele Berliner Gastronomen kämpfen um ihre Existenz und versuchen sich – auch mit Preissteigerungen – zu retten. Zum Leidwesen der Kunden.
Berliner wettert gegen Gastronomen: „Fühle mich oft nur noch abgezogen“
Die Preise in der Hauptstadt steigen. Nicht nur die Mieten und Lebenshaltungskosten werden immer teurer. Wer auswärts essen oder trinken will, muss tiefer in die Tasche greifen. So wird der Restaurant-Besuch für viele Berliner zum Luxusgut.
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Ein Berliner lässt das nicht auf sich sitzen. Er ist außer sich über die Preissteigerungen in den Restaurants und Imbissen und macht die Gastronomen selbst für die „lächerlichen“ Kosten verantwortlich. „Mir reicht es. Fühle mich oft nur noch abgezogen. Was haben die Wirte davon, wenn sie aus den Leuten die kommen das Maximum rausziehen? Die kommen dann irgendwann nicht mehr“, schreibt er auf der Plattform Reddit.
Gastro-Preise steigen – Die Kunden müssen leiden
Er sei immer oft essen gegangen, aber könne die hohen Ausgaben für ein Essen in einem „ganz normalen“ Imbiss nicht mehr stemmen. Die Bundesregierung habe die Gastronomie das ein ums andere Mal durch Zuschüsse aus Krisen gerettet. Die Kunden hätten davon nichts mitbekommen. Ganz im Gegenteil. „Portionen werden kleiner, Preis geht rauf“, beklagt sich der User unter dem Pseudonym „Environmental_End944“.
Mit seiner Meinung ist er nicht alleine. Andere Mitglieder der Reddit-Community stimmen dem Berliner zu. „Insbesondere mit Familie ist das nicht mehr leistbar“, beklagt sich „Supersic 77“. „Die Schmerzgrenze ist bei mir definitiv erreicht“, stellt „haschdisch“ klar.
Gastronom meldet sich zu Wort: gestiegene Lohn- und Energiekosten
Ein Berliner Gastronom lässt sich das nicht gefallen und verteidigt seine Branche. Zwar haben die Restaurants während der Pandemie Hilfen bekommen, dennoch mussten sie ihre Mieten weiterhin zahlen. Letztes Jahr wurden dann auch noch Steuern für die Hilfezahlungen fällig.
Auch führt er die gestiegenen Lohnkosten, die hohen Energiekosten und die allgemeine Inflation auf, die den Gastronomen zu schaffen machen. „Sicherlich gibt es viele schwarze Schafe in der Gastronomie, die zu gierig sind, aber das wird der Markt dann regeln“, macht er deutlich.
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Die aktuelle Krisen-Stimmung macht Gastronomie und Kunden gleichermaßen zu schaffen. Da sollte es eigentlich heißen: zusammenhalten, anstatt gegeneinander zu wettern.