Veröffentlicht inAusgehen

Rammstein in Berlin: Till Lindemann singt diesen Klassiker – doch plötzlich zögert er

Am 15. Juli ging das erste von drei ausverkauften Rammstein-Konzerten in Berlin über die Bühne – mit einigen emotionalen Momenten…

Rammstein
u00a9 IMAGO/Gonzales Photo

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Am Samstagabend (15. Juli) war es soweit: Das erste von drei komplett ausverkauften Rammstein-Konzerten im Olympiastadion in Berlin fand statt. Bereits Wochen im Voraus wurde über den Termin diskutiert – der Grund: Die derzeit im Raum stehenden Vorwürfe gegenüber Frontsänger Till Lindemann.

Doch auch eine geplante Demonstration von Rammstein-Gegnern vor der Location konnte die Fans nicht davon abhalten, sich den lang ersehnten Auftritt in der Hauptstadt anzusehen. In Massen strömten die Band-Anhänger zu den Eingängen des Stadions. Dabei wurde schnell klar: Schwarz war die Farbe des Abends – und das trotz glühender Hitze bei rund 37 Grad Celsius!

Rammstein sparen auch in Berlin an nichts

Das Wetter sollte auch bei Till Lindemann und seinen Bandkollegen kein Grund dafür sein, an ihrer Performance zu sparen – im Gegenteil: Feuer-Fontänen, Flammenwerfer und schwarzer Rauch waren selbstverständlich, wie es sich für einen Rammstein-Gig gehört, mit von der Partie.

Während Lindemann zum Rammstein-Titel „Sehnsucht“ einen Headbang vom Feinsten hinlegte, tobte spätestens beim Klassiker „Radio“ das komplette Publikum. Bis auf den Track „Pussy“ und die berühmt berüchtigte Penis-Kanone zogen die Künstler das volle Programm durch.

Rammstein: Starker Rückhalt von den Fans

Dass Rammstein auf seine eingefleischten Fans zählen kann, wurde deutlich, als die Band die Bühne das erste Mal verließ und die Kamera einen Schwenk ins Publikum machte. Neben Luftballons in Herzform tauchten hier und da auch selbstgebastelte Plakate mit Worten wie „Wir halten euch die Treue, wir halten daran fest!“ oder „Ohne euch wollen wir nicht sein!“ auf.

Bei der Rückkehr der sechs Männer ins Rampenlicht wurde es dann besonders emotional. Nach einer Piano-Version von „Kein Engel“ gemeinsam mit der Vorband Abélard stimmte Lindemann den Klassiker „Ich will“ an. In der Zwischenzeit fing sogar der Himmel an zu weinen und es regnete in Strömen.

Rammstein sorgt für emotionales Finale

Ob Lindemann in diesem Moment wohl das Wasser genauso in den Augen stand, wie es von oben herabregnete? Bei den Zeilen „Ich will, dass ihr mir vertraut“ zögerte der 60-Jährige jedenfalls einen kurzen Wimpernschlag und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Sah ganz danach aus, als würde die aktuelle Situation auch an ihm nicht spurlos vorbeigehen.


Mehr News:


Beim letzten Track „Adieu“ hatte es dann selbst bei Fans mit der härtesten Schale den Kern erweicht und die eine oder andere Träne kullerte über die Wangen. Viel mehr zu sagen gab es nach solch einer beeindruckenden Showeinlage wohl auch gar nicht mehr. Mit den Worten „Wir sind wieder Zuhause – danke Berlin!“ verabschiedeten sich Lindemann und seine Rammstein-Kollegen nach rund zweieinhalb Stunden Performance bei ihren Fans. Während sie unter tobendem Applaus die Bühne verließen, dachte sicher kein Fan mehr an die Vorwürfe oder die Demonstration vor dem Stadion.