Am Montag (3. Juli) erreichte Techno-Fans die Schock-Nachricht, dass die zweite Auflage von „Rave the Planet“ auf der Kippe steht. Grund dafür war, dass der sicher geglaubte Sanitätsdienst doch nicht zur Verfügung stand.
Innerhalb von fünf Tagen mussten die Veranstalter von „Rave the Planet“ also eine Lösung finden, damit die Parade in Berlin am Samstag (8. Juli) doch noch stattfinden kann. Ob die Veranstalter in der kurzen Zeit doch noch einen notwendigen Sanitätsdienst finden konnten? Das haben sie nun auf einer Pressekonferenz mitgeteilt.
„Rave the Planet“: Veranstalter haben neuen Sanitätsdienst
Um 9.30 Uhr standen Dj Dr. Motte, die Pressesprecherin Ellen Dosch-Roeingh sowie zwei Vertreter der Rechtsabteilung in einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Und es gab zunächst gute Nachrichten zu verkünden: „Ein privater Hilfsdienst konnte organisiert werden. Wir werden heute ein entsprechendes Sanitätskonzept vorlegen“, so Geschäftsführer und Jurist Timm Zeiss.
Zuvor herrschte Uneinigkeit über eine mündlich getroffene Vereinbarung mit den Maltesern. Der Geschäftsführer von „Rave the Planet“ warf der Hilfsorganisation vor, kurzfristig abgesprungen zu sein, während der Dienst dem widersprach. „Es gab keine offizielle Beauftragung und es gibt keinen Vertrag über Sanitätsdienstleistungen mit der Rave the Planet gGmbH. Auch mündliche Zusagen für die Erbringung von Sanitätsdienstleistungen hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben“, teilte eine Sprecherin der Malteser mit.
„Rave the Planet“ soll stattfinden
Nun sei ein privater Sanitätsdienst gefunden worden, doch den Namen wollte Zeiss noch nicht nennen. „Der Auftrag ist erteilt und die Verträge sind unterschrieben. Wir konnten die Auftragserteilung jetzt finanziell verantworten.“ Damit spricht Zeiss das zweite Problem im Vorfeld an. Die Berliner Versammlungsbehörde erteilte den Veranstaltern die Auflage, den Sanitätsdienst selbst zu finanzieren.
Dafür benötigten die Veranstalter nach eigener Aussage 250.000 Euro. Um diese riesige Summe zu stemmen, riefen sie kurzerhand einen Spendenaufruf ins Leben. 60.000 Euro Spenden seien insgesamt zusammengekommen. Zuzüglich privater Einkommen belaufe sich das Budget auf rund 101.000 Euro.
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Zudem forderte die Polizei entlang der Strecke mindestens fünf feste Unfallhilfestellen mit je zehn Behandlungs- und 30 Versorgungsplätzen stehen müssen. Gefordert werden auch zwei Ärzte, zehn Rettungssanitäter, 20 Sanitätshelfer, 20 Sanitätseinsatztrupps mit jeweils vier Helfern und einem Truppführer. Am Donnerstag legten die Veranstalter Widerspruch beim Verwaltungsgericht ein. Per Eilverfahren soll am Freitag – einen Tag vor Beginn der Parade – eine Entscheidung getroffen werden. „Rave the Planet“-Geschäftsführer Zeiss betont jedoch: „Der Ausgang des Eilverfahrens entscheidet nicht darüber, ob die Versammlung stattfindet oder nicht.“
Ob „Rave the Planet“ nun stattfindet oder nicht, ist damit jedoch noch nicht endgültig gesagt. Denn das Sicherheitskonzept muss erst noch von den Behörden genehmigt werden. „Wir gehen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Veranstaltung stattfindet“, so die Einschätzung von Zeiss.