Seit Jahren ist auch in Berlin an jeder Ecke die Rede von der Gastro-Krise. Immer wieder müssen Betriebe schließen. Die Gründe, die sie dafür angeben, sind vielfältig. Mal wurde die Miete erhöht, mal fehlt das Personal, mal sind die Kosten so sehr gestiegen, dass man sie nicht mehr bedienen konnte – und dann lief zum Jahreswechsel auch noch die Absenkung der Umsatzsteuer aus.
Doch einem Berliner Gastronomen scheint all das nichts auszumachen. Berlins Curry-König Mathias Wolf wundert sich gar über die Gastro-Krise. Und er hat auch Erklärungen, warum sie ihn scheinbar nicht so getroffen hat, wie andere.
Restaurants in Berlin: Imbiss-Betreiber trotzt der Gastro-Krise
Wolf, der fünf Currywurst-Buden in Berlin betreibt, hatte sich selbst bei der „Berliner Morgenpost“ gemeldet, um sein Unverständnis über die viel besprochene Gastro-Krise zu äußern. Er findet nämlich, diese sei „hausgemacht“. Der Druck, der auf den Gastronomen laste, komme von einem Überangebot an Restaurants, aber auch von Kunden, die durch Kochshows immer anspruchsvoller würden.
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Das Problem der gestiegenen Preise und Personalsorgen will er aber nicht gelten lassen. Stattdessen verriet der der „Berlin Morgenpost“, wie er mit diesen Herausforderungen umgehe. Die Preise gebe er selbstbewusst an die Kunden weiter. Diese müssten verstehen, dass Essen im Restaurant seinen Wert habe. So koste sein „Menü 1“ mit einer Currywurst, Pommes und einem Getränk inzwischen 10 Euro.
Mit Zuschlägen gegen Personalmangel
Und auch in Sachen Personalsorgen geht Wolf einen eigentlich sehr naheliegenden Weg: Er bezahlt seine Mitarbeiter vergleichsweise gut. Liegt das Durchschnittgehalt für Imbissverkäufer in Berlin laut dem Job-Portal Indeed bei 13,75 Euro pro Stunde, verdient bei Wolf niemand weniger als 14 Euro pro Stunde. Zudem zahle er Sonn- und Feiertagszuschläge, sowie ab 20 Uhr einen Nachtzuschlag, erklärt Wolf dem Blatt.
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Zudem erklärte der Curry-König, dass er mit seinem Imbiss-Konzept weniger mit Sonderwünschen zu kämpfen habe, als Fine-Dining-Restaurants. Er würde sich eine Registrierkassenpflicht und mehr Ansehen für den Gastronomie-Beruf wünschen. Beides könnte dem Überangebot entgegenwirken.