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Berlin: Brandbrief nach Prügeleien – DAS planen Politik und Bäderbetriebe

Berlins Freibäder wurden in den letzten Wochen immer wieder Schauplatz von Prügeleien. Diese Maßnahmen werden jetzt gefordert.

Berlin Wegner Freibad
© dpa/Christophe Gateau, dpa/Paul Zinken

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Wenn Menschen an einem heißen Tag ins Freibad wollen, aber dann nur wenige Meter von ihrem Handtuch eine Schlägerei stattfindet, dann ist es ein untragbarer Zustand. Allerdings ein Zustand, der in einigen Berliner Bädern zu oft vorkommt, um als krasse Ausnahme gewertet zu werden. Das machten die Beschäftigten des Neuköllner Columbiabads in einem Brandbrief öffentlich.

Dort schrieben sie von regelmäßigen Anfeindungen. Von Jugendlichen, die aktiv Stress und Prügeleien provozierten. Nun reagieren die Adressaten des Schreibens. Die Berliner Bäder und die Berliner Politik werfen erste Maßnahmen in den Raum.

Berlin: Diese Maßnahmen planen die Bäderbetriebe

Die Berliner Bäder waren die ersten, die Maßnahmen ins Spiel brachten. Der Vorstandsvorsitzende Johannes Kleinsorg brachte warf Obergrenzen für Besucher in den Ring. Zuletzt waren die Freibäder sehr überlaufen. Wenn viele Menschen auf engem Raum seien, komme es eben schnell zu Auseinandersetzungen, sagte auch Benjamin Jendro, der Sprecher der Berliner GdP (Gewerkschaft der Polizei). Er hatte zuvor eine dauerhafte Polizeipräsenz in Bädern abgelehnt und andere Maßnahmen gefordert.

Die Bäder haben zudem angekündigt, auch die Haus- und Badeordnung konsequenter umzusetzen. Das hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zuvor gefordert. „Ich habe die klare Erwartungshaltung, dass die Berliner Bäder-Betriebe alles daransetzen, ihrem gesetzlichen Auftrag gerecht zu werden“, hatte sie in einem Interview gesagt.

Ihr Chef, der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), forderte indes konkretere Maßnahmen. „Wir müssen im Kassensystem im Eingangsbereich darauf achten, dass Straftäter, die in der Regel Wiederholungstäter sind, gar nicht mehr in die Bäder kommen“, sagte er dem ZDF-Morgenmagazin.

Freibäder: Können Namen beim Einlass überprüft werden?

Ersttäter sollten angezeigt und mit Hausverbot belegt werden. Zudem solle über ein Online-Ticketbuchungs-Tool nachgedacht werden. Dort könnten Namen abgefragt und im Ernstfall überprüft werden. Zudem stellte Wegner den Bädern mehr Geld in Aussicht, um mehr Personal anzustellen, das die neuen Aufgaben dann bewältigen kann.


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Ob eine personalisierte Zugangskontrolle möglich ist, wollen die Bäderbetriebe nun erst einmal prüfen. Das Columbiabad in Neukölln bleibt derweil weiter geschlossen.