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Freibad in Berlin: Gehen der Hauptstadt die Rettungsschwimmer aus?

Rettungsschwimmer in Berlins Freibädern sind offenbar rar. Noch sind zahlreiche Stellen unbesetzt und die Zeit drängt.

Freibad in Berlin
u00a9 IMAGO/Sabine Gudath

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Die Freibad-Saison ist mancherorts in Berlin bereits im vollen Gange. In und um die Becken wimmelt es nur so von Badegästen, die sich auf eine Abkühlung freuen. Der Sommer kann kommen, könnte man meinen.

Doch ob die Verantwortlichen der Berliner Bäder-Betriebe mit genauso großer Freude auf die kommenden Monate blicken? Das ist unklar. Immerhin dürfte es Sorgen vor ähnlichen Ausschreitungen wie in manch einem Freibad im letzten Sommer geben. Und auch die Situation rund um Rettungsschwimmer bereitet Probleme, wie BERLIN LIVE erfuhr.

Freibad in Berlin: Das wäre das Worst-Case-Szenario

Sie haben das Geschehen in den Becken stets im Blick und handeln sofort, wenn sich ein Vorfall anbahnt. Die Rettungsschwimmer in den Berliner Freibädern sorgen dafür, dass im kühlen Nass niemand ertrinkt und retten damit immer wieder Leben. Entsprechend sind sie unverzichtbar.

+++ Freibad Berlin: Beliebtes Sommerbad bleibt dieses Jahr geschlossen +++

Ein Umstand, der die Bäder-Betriebe allerdings vor Herausforderungen stellt. Denn der Beruf scheint nicht mehr attraktiv und die Bewerberzahlen für diesen wichtigen Job halten sich in diesem Jahr in Grenzen. Im schlimmsten Fall müssten Freibäder sogar ganz geschlossen bleiben, sofern sich nicht genügend Rettungsschwimmer für die heißen Monate finden. Dieses Worst-Case-Szenario soll daher natürlich mit allen Mitteln verhindert werden.

So viele Rettungsschwimmer fehlen derzeit

Die Verantwortlichen suchen deswegen weiterhin nach Interessenten für die diesjährige Sommersaison. Auf Nachfrage teilte eine Sprecherin mit, dass weitere Bewerbertage stattfinden würden. 32 Rettungsschwimmer werden noch benötigt. „In diesem Jahr gestaltet sich die Suche schwieriger als zuvor“, so die Sprecherin.

Hoffnung macht aber der Fakt, dass von 55 Rettungsschwimmerstellen bereits 23 besetzt werden konnten. Gut möglich also, dass sich auch für die noch offenen Stellen Bewerber finden. Immerhin ist ein Rettungsschwimmer-Schein keine Voraussetzung. Seit Corona bieten die Berliner Bäder-Betriebe in Kooperation mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft eine einwöchige Ausbildung an.


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Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht mehr. Immerhin öffnen in den kommenden Wochen immer mehr Freibäder in Berlin. Ob bis dahin alle Rettungsschwimmerstellen besetzt sind, bleibt abzuwarten.