Was wäre Berlin nur ohne seine alteingesessenen Eck-Kneipen? Ob alt oder jung, Ur-Berliner oder Zugezogene, dem Charme der Lokale kann kaum einer widerstehen. Doch in Kreuzberg muss genau so eine Institution jetzt schließen.
Für die Stammgäste und den Besitzer der historischen Kneipe ist das eine bittere Nachricht.
Kreuzberger Kiez-Treff vor dem Aus
Die Stadtklause in der Bernburger Straße 35 in direkter Nähe zum Anhalter Bahnhof ist ein beliebter Treffpunkt in Kreuzberg. Ob Anwohner, Touristen oder Politiker – hier treffen sich alle, um ein kühles Pils oder ein warmes Schnitzel zu genießen und den Abend entspannt ausklingen zu lasen.
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Die urig eingerichtete Kneipe mit holzvertäfelten Wänden hat aber nicht mehr viele solcher Abende vor sich. Denn der Vermieter hat dem Betrieb gekündigt. Das geschah laut dem Betreiber Lumni Rekaliu bereits im September 2023 und betraf nicht nur ihn, sondern das gesamte Haus, in dem rund zehn Familien lebten.
Vermieter ließ nicht mit sich reden
Während die Familien auszogen, weigerte sich Rekaliu, die Kündigung hinzunehmen. „Im Januar trafen sich beide Parteien wohl vor Gericht, der Eigentümer zog dort seine Räumungsklage zurück“, berichtet der „Tagesspiegel“. Man einigte sich darauf, dass die Stadtklause bis Mai bleiben dürfe.
Seither „hatten sie intensiv versucht, neue Räumlichkeiten zu finden“, heißt es in dem Bericht des „Tagesspiegels“ weiter. Doch wie so oft in Berlin, blieb die Suche aufgrund der hohen Mietpreise vergeblich.
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Zwischenzeitlich starteten Stammgäste der Kreuzberger Institution sogar eine Petition. Über 2000 Leute unterzeichneten, doch das änderte nichts.
Am 17. Mai wird nun das letzte Bier über die Theke der Stadtklause gehen. Ende Mai ist dann die Schlüsselübergabe. Was der Eigentümer danach mit dem Haus vor hat, ist aktuell nicht bekannt. Zwar gab es 2021 Pläne, das Haus zugunsten eines Neubaus abzureißen, doch aktuell liegen dem Bezirksamt weder ein Bau- noch ein Abrissantrag vor.