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Weihnachtsmarkt in Berlin in der Kritik: Anwohner planen Demo – „Schluss damit“

Es gibt zahlreiche Weihnachtsmärkte in Berlin. Gegen einen regt sich nun vereinzelt Widerstand. Eine Demo ist geplant.

Weihnachtsmärkte in Berlin
© IMAGO/Jürgen Held

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In Berlin gibt es zahlreiche Weihnachtsmärkte. Am bekanntesten ist sicher der aktuell auf dem Bebelplatz stattfindende Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt – oder einer der Märkte rund um die bekanntesten Orte der Hauptstadt, wie etwa den Alexanderplatz oder den Potsdamer Platz.

In den letzten Jahren immer bekannter wurde auch aufgrund zahlreicher Influencer-Besuche der All-Inclusive-Weihnachtsmarkt „Weihnachten an der Spree“. Doch nun regt sich Widerstand gegen den Markt – auch eine Demonstration ist geplant.

Weihnachtsmarkt in Berlin: Anwohner planen Demo

Das Konzept des räumlich abgeschlossenen All-Inclusive-Weihnachtsmarkts an der Spree entstand im Corona-Winter 2020. Seither findet der Weihnachtsmarkt jedes Jahr zwischen dem Spreespeicher und der Spree auf der Ufer-Promenade der Stralauer Allee (Friedrichshain) statt. Organisiert wird er von der Spreespeicher Event GmbH.

Je nach Wochentag und Uhrzeit zahlt man zwischen 29,90 Euro und 45,90 Euro und kann dann so viel essen und trinken kann, wie man möchte. Was bei vielen Besuchern (und Influencern) gut ankommt, ruft seit Jahren immer wieder auch Anwohner der angrenzenden Kieze auf den Plan. Denn der Weihnachtsmarkt versperrt Teile der Spree-Promenade, die viele Menschen aus dem Lasker-Kiez oder Rudolf-Kiez zum spazieren nutzen.

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In diesem Jahr hat sich der Veranstalter mit einem Ponton beholfen, muss dadurch weniger Strecke der Uferpromenade absperren. Heißt: Zwischen Spreespeicher und NHow-Hotel können Anwohnende nun die Spree-Promenade erreichen. Das war in den letzten Jahren nicht möglich.

Demo gegen Weihnachtsmarkt geplant

Dennoch hat die Anwohnenden-Initiative „Wem gehört der Lasker-Kiez“ nun für Donnerstag (5. Dezember, 17 Uhr) zur Demonstration aufgerufen. Der All-Inclusive-Weihnachtsmarkt bedeute „Gentrifizierung, Verdrängung und soziale Spaltung“, heißt es im Demo-Aufruf. Hier werde der Zugang zu einem eigentlich offenen Ort mit hohen Preisen versperrt. Weiter heißt es: “ Schluss damit! Unser Kiez braucht keine Luxus-Erlebnisse für wenige, sondern Gemeinschaft und Solidarität.“

Robert Hoyer, Geschäftsführer der veranstaltenden Faro-Group, widersprach der Darstellung gegenüber BERLIN LIVE. Bei der Promenade vor den Häusern mit den Adressen Stralauer Allee 1 und 2 handele es sich nicht um Privatgelände, das „in der Theorie zu keiner Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“ müsse. Es handele sich also nicht um öffentliches Straßenland und könne jederzeit ohne Angabe von Gründen für die Öffentlichkeit unzugänglich gemacht werden, so Hoyer.


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Die Demo, die nach Angaben der Berliner Polizei zunächst einmal für zehn Teilnehmende angemeldet ist, soll eine Art „alternativer Weihnachtsmarkt“ sein. Glühwein soll es gegen Spende geben, dazu Redebeiträge und Musik. Wie viele Anwohnende am Ende wirklich kommen, muss der Donnerstag zeigen.