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Weihnachtsmarkt in Berlin mit großer Ankündigung – doch die Quittung kommt sofort

Auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin soll dieses Jahr Geschichte geschrieben werden. Doch schon kurz nach der Ankündigung kommt alles anders!

Weihnachtsmarkt in Berlin
© IMAGO/Emmanuele Contini

Lichtenberger Winterzeit – Lohnt ein Besuch?

Endlich beginnt die Weihnachtsmarktsaison. Unsere Reporterin Sarah Fernández testet die Lichtenberger Winterzeit und spricht mit Organisator Oliver Hellwig.

Zur Vorweihnachtszeit gehört für die meisten ein Besuch auf einem der vielen Weihnachtsmärkte in Berlin einfach dazu. Denn all die Leckereien, von Flammlachs über Raclette-Brot bis hin zu Lángos, gibt es so gesammelt nur einmal im Jahr. Dazu noch ein schöner Glühwein oder Kinderpunsch und der Abend ist perfekt.

Doch nicht nur das bieten die weihnachtlichen Basare, viele haben zusätzlich auch kleine Show-Einlagen und Mitmach-Aktionen im Angebot. So auch der „Weihnachtsmarkt der 100 Sterne“ am S-Bahnhof Friedrichstraße. Eine davon sorgt allerdings für mächtig Kopfschütteln!

Weihnachtsmarkt in Berlin mit speziellem Highlight

Auf dem Weihnachtsmarkt der 100 Sterne gibt es noch bis 31. Dezember täglich ein buntes Programm für die ganze Familie. „Wir haben Märchenerzähler, Puppenspieler, Zauberer, Kinderschminken und Live-Musik im Angebot. Es gibt Karussells, Büchsenwerfen, eine Losbude sowie Feuer- und Lasershows“, erklärt Veranstalter Joe Probst in einer Mitteilung. Am Mittwoch (11. Dezember) soll das Programm dann noch um ein Highlight erweitert werden.


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Denn zwischen 15 und 17 Uhr bekommt der Weihnachtsmarkt in Berlin-Mitte Besuch vom Weihnachtsmann! Gerade für Kinder ein tolle Attraktion! Doch Santa findet seinen Weg zur Friedrichstraße nicht alleine, mit dabei hat er erstmals zwei Rentiere, die laut Aussage des Mannes im roten Anzug „gerne gestreichelt werden“ können und auch für Fotos bereitstehen.

Traditionen sollten „mit der Zeit gehen“

Aus Sicht der Besucher wahrscheinlich eine wirklich schöne Idee – Tierschützer sehen das aber ganz anders. Peter Höffken von der Tierschutzorganisation Peta erklärt auf Anfrage von BERLIN LIVE: „Transporte auf Lkws, der Trubel auf Weihnachtsmärkten und Foto-Interaktionen bedeuten puren Stress für die sensiblen Tiere.“ Der Tierschutz-Experte wird sogar noch deutlicher: „Die Präsentation von Rentieren auf Weihnachtsmärkten ist Tierquälerei.“

Mittlerweile gäbe es gute Alternativen, auch ohne Tierleid für ein Besucher-Highlight zu sorgen. Andere Städte wie München oder Münster gehen da laut Höffken mit gutem Beispiel voran: Bei einem Besuch vom Weihnachtsmann kommen dort statt echter Tiere Elektrokutschen zum Einsatz. Auch auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin könne Höffken sich das gut vorstellen. „Das wäre ein origineller Hingucker und würde beweisen, dass auch Traditionen mit der Zeit gehen und ohne Tierleid auskommen können.“


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Andere Märkte, zum Beispiel im nordrhein-westfälische Bad Salzuflen, haben den generellen Einsatz von Tieren mittlerweile schon seit Jahren verboten. Das wünscht sich der Peta-Sprecher auch für Berlin: „Wir werden uns in Kürze bei der Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger dafür einsetzen, dass künftig keine Rentiere oder andere Tiere mehr auf den Weihnachtsmärkten in Berlin-Mitte zur Schau gestellt werden dürfen“, so Höffken. Vielleicht kann Berlin seine Rolle so noch drehen – und auf diese Weise auch zum Vorreiter werden.