Hach, diese unglaubliche Auswahl samt unschlagbarer Preise ist einfach nur verlockend – das dürften viele Interessierte und potenzielle Käufer bei Ebay und Co. denken. Dank Produkten aller Art und ständig neuen Angeboten kann manch einer einfach nicht widerstehen.
Was für die Verkäufer nach einem lukrativen Geschäft klingt und die Kassen ordentlich klingeln lässt, bedeutet für die Käufer aber immer öfter eine negative Abwärtsspirale. Das Problem geht bei manch einem sogar so weit, dass es die Existenz gefährdet.
Ebay: Das verstärkt die Kaufsucht online
Genau, wie Alkohol oder Medikamente kann auch der Onlinehandel, zu dem auch die Marktplätze Ebay, Etsy und Co. gehören, zu einer Sucht führen. Das Problem mit der Kaufsucht ist kein Neues – auch lange bevor es Online-Shopping gab, haben Menschen schon Dinge gekauft, die sie gar nicht brauchten. Aber seit es das Internet und zahlreiche Online-Shops gibt, erreicht dieses Phänomen ganz andere Dimensionen.
Ihren Teil zu dieser negativen Entwicklung trägt auch die sogenannte „Buy now, pay later“-Methode (zu Deutsch: Jetzt kaufen, später bezahlen) bei. Wer auf diese Weise bezahlt, erhält sein Produkt zeitnah, muss allerdings erst Tage oder Wochen später dafür bezahlen. Möglich ist das dank verschiedener Bezahlarten, wie zum Beispiel Rechnungskauf, PayPal oder Ratenzahlungen.
So viele Menschen wandten sich 2023 an eine Schuldenberatungsstelle in Berlin
Inzwischen gehören „Buy now pay later“-Angebote bei jungen Erwachsenen zu den Hauptauslösern für Überschuldung, wie aus der Antwort des Berliner Senats auf eine Grünen-Anfrage hervorgeht, berichtet die „Berliner Morgenpost„. Demnach hätten sich 2023 fast 1.800 Personen unter 30 Jahren an eine Schuldenberatungsstelle in der Hauptstadt gewendet. Über 50 von ihnen seien sogar unter 20 gewesen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner und Insolvenzberatung Berlin fordert auch aufgrund dieser alarmierenden Zahlen strengere Vorgaben für Onlinebezahldienste. Die Leiterin der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft, Anne Wistoba erklärt, dass bessere Informations- und Aufklärungspflichten nötig seien.
Mit einem eigenen Präventionsteam ist die Landesarbeitsgemeinschaft außerdem selbst unterwegs, um Schüler, Lehrkräfte und Sozialarbeiter in dem Themengebiet zu schulen, so die „Berliner Morgenpost“.
Fest steht: Bevor noch mehr (junge) Menschen sich auch aufgrund der „Buy now, pay later“-Methode verschulden, ist es jetzt an der Zeit zu handeln und dies zu verhindern.