Online-Shopping ist eine feine Sache: Statt sich durch die vollen Geschäfte in Berlin zu drängen und Stunden in der Schlange vor den Umkleidekabinen zu verbringen, kann man sich die gewünschten Produkte auch ganz einfach virtuell in den Warenkorb legen und nach Hause liefern lassen.
Besonders das Unternehmen Zalando ist in diesem Bereich einer der führenden Märkte im Netz. Doch aufgepasst – in Bezug auf die Versandkosten bei der Bestellung kam nun ein überraschendes Detail ans Licht!
Zalando legt Mindestbestellwert für kostenlosen Versand fest
Seit 2022 müssen Kunden bei Zalando eine gewisse Vorgabe erfüllen, um vom kostenlosen Versand Gebrauch zu machen: ihr Bestellwert darf nicht unter 29,90 Euro liegen – andernfalls fällt die Gebühr von 4,90 Euro für den Versand an. Auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches.
Allerdings ist es bei Zalando auch möglich, über die Website Produkte von anderen Händlern des Partnerprogramms zu bestellen. Das Seltsame an der Geschichte: Obwohl die Lagerung, Verpackung und Lieferung nicht von Zalando selbst übernommen wird, sackt das Unternehmen die gezahlten Versandkosten der Kundschaft ein – das bestätigte jedenfalls eine betroffene Händlerin gegenüber dem Portal „OnlinehändlerNews“.
Zalando: Gehen Händler leer aus?
Die entsprechenden Verkaufspartner von Zalando haben sämtliche Mehrkosten die sich durch die Retoure ergeben also selbst zu tragen. Und das seien nicht gerade wenig. Immerhin soll die Anzahl der Rücksendungen in den vergangenen Jahren um fast 70 Prozent gestiegen sein. Zahlreiche Kunden würden nämlich ihren Warenkorb absichtlich voll machen, um den kostenlosen Versand zu genießen, einen Großteil der erhaltenen Ware dann aber wieder zurückschicken.
Auf Nachfrage bei Zalando rechtfertigte sich das Unternehmen wie folgt: „Diese Gebühr ergibt sich aus der Größe der Bestellung, unter anderem dem Versand, aber auch weiteren Kostenpunkte wie der Abwicklung und sonstigen Dienstleistungen, wie dem Kund:innenservice. Diese Kosten fallen bei Zalando an und werden durch Zalando erhoben. Die Kosten für den Versand von Artikeln, die über unser Partner Progamm und Connected Retail verkauft werden, tragen die Partner:innen derzeit selbst.“
Zalando rechtfertigt sich
Es werde innerhalb des Partnerprogramms bereits nach verschiedenen Preiskategorien differenziert, um „die geringe Profitabilität von niedrigpreisigen Artikeln zu kompensieren“. Für die entsprechenden Händler sehe Zalando selbst also keinerlei Nachteile.
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„Die Gebührenmodelle wurden so konzipiert, dass sie die, relativ gesehen, höheren Fulfillment-Kosten für niedrigere Preiskategorien abdecken und sicherstellen, dass unsere Partner über alle Preiskategorien hinweg wirtschaftlich arbeiten können“, heißt es in der Mitteilung.