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Günther Jauch gesteht: „Ich habe mich eingeengt gefühlt“

Günther Jauch gehört ins deutsche Fernsehen wie das Amen in der Kirche. Doch erlebte der Moderator auch unschöne Momente in der Branche…

Günther Jauch gehört ins deutsche Fernsehen wie das Amen in der Kirche. Doch erlebte der Moderator auch unschöne Momente in der Branche...
u00a9 IMAGO/Hoffmann

Günther Jauch: Der sympathische Quizmaster

Günther Jauch gehört zu den bekanntesten deutschen Fernsehgesichtern. Der sympathische Moderator im Portrait.

Günther Jauch ist ein Phänomen. Seit über 30 Jahren prägt er die deutsche Fernsehlandschaft wie kaum ein anderer. Sein Name steht für Seriosität, Schlagfertigkeit und eine Prise Charme, die Millionen vor die Bildschirme lockt.

Doch hinter den Kulissen war nicht alles Gold, was glänzt – vor allem nicht bei seinem Ausflug ins öffentlich-rechtliche Fernsehen.

Günther Jauch: Der Quizmaster spricht Klartext

In einem offenherzigen Gespräch mit Thomas Lückerath, dem Chefredakteur von DWDL.de, lässt Jauch die Bomben platzen über seine Zeit bei der ARD. Gestartet als Hoffnungsträger für anspruchsvolle Polit-Talks, fand er sich schnell in einem Netz aus Redaktionszwängen und Gremienvorgaben gefangen. „Das war die einzige Sendung, um die ich mich immer gerissen habe und bei der ich mich aktiv beworben habe“, gesteht Jauch. Doch was folgte, war eine Achterbahnfahrt der Enttäuschungen.

+++ Günther Jauch muss Abschied nehmen – Fans sind zutiefst „traurig“ +++

Jauch erlebte bei der ARD eine ganz andere Welt. „Viele Fesseln“ wurden ihm angelegt, berichtet er über seinen ersten Anlauf, der scheiterte, weil ihm zu viele Bedingungen gestellt wurden. Als er schließlich doch beim Ersten landete, sollte es nicht besser werden. „Es haben so viele Leute mit- und reingeredet, dass ich meine vertraglich festgelegte, journalistische Unabhängigkeit andauernd bedroht sah“, klagt Jauch. Sein Wunsch, den politischen Diskurs zu erweitern und frischen Wind in die starren Formate zu bringen, prallte immer wieder gegen Mauern aus Bürokratie und Vorsicht.



Trotz wiederholter Beteuerungen seitens des Senders, sich aus der redaktionellen Freiheit herauszuhalten, erlebte Jauch eine ständige Einmischung in seine Arbeit. „Ich habe mich da immer mehr eingeengt gefühlt“, sagt er rückblickend. Letztlich ließ er seinen Vertrag auslaufen und kehrte dem politischen Talk den Rücken – ein Schritt, der ihm nicht leichtfiel. „Sehr schade“, resümiert der Moderator heute, dessen Herzblut in jedem seiner Projekte steckt.