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Aldi, Lidl und Netto: Jetzt ist es amtlich – Discounter müssen einlenken! „Armutszeugnis“

Wiederholt wurden Kunden zurückgewiesen. Doch jetzt hat ein Gericht die Discounter-Ketten wie Aldi, Lidl und Co. zum Einlenken gezwungen.

u00a9 imago/Karina Hessland

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Auch auf der Ferieninsel Mallorca muss niemand auf die beliebten Discounter Aldi und Lidl verzichten. Wir zeigen Dir eine Auswahl an besonderen Produkten, die es dort gibt.

Die deutschen Discounter-Ketten wie Aldi, Lidl, Netto & Co. stehen immer wieder in der Kritik. Aldi zum Beispiel sah sich erst kürzlich dem Vorwurf der Preis-Mogelei ausgesetzt (>>> hier die Details).

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Ganz aktuell mussten sich Aldi Süd und Lidl sogar vor Gericht verantworten. Es ging um ein Thema, bei dem Kunden offenbar immer wieder Schwierigkeiten erleben: Die Rücknahme von Elektroschrott.

Aldi Süd spricht von „Einzelfall“

Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bekanntgab, führten Klagen der Umweltschutzorganisation jetzt zu Urteilen gegen beide Handelsgiganten. Tests der DUH hätten ergeben, dass nicht alle Filialen von Aldi Süd und Lidl den gesetzlichen Verpflichtungen zur Rücknahme kleiner Elektrogeräte wie zum Beispiel Radios, Toastern oder Rasierern nachkommen. Aldi Süd erklärte zu einem Urteil des Landgerichts Mainz (12 HK O 30/23), dass die Rücknahme in einem „Einzelfall“ nicht funktioniert habe, was das Unternehmen bedauere. Man respektiere jedoch die Gerichtsentscheidung. Üblicherweise dürften Kunden bei Aldi Süd bis zu drei Geräte pro Art zurückgegeben.

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Lidl, gegen die das Landgericht Frankenthal (2 HK O 36/23) geurteilt hatte, äußerte sich nicht näher zum konkreten Verfahren. Allgemein sei es so, dass Lidl seit Juli 2022 in Deutschland kleine Altgeräte entgegennehme, was in den Filialen mit Hinweisschildern deutlich kommuniziert werde. Zurückgenommene Geräte würden von qualifizierten Firmen ordnungsgemäß recycelt oder entsorgt.

Deutsche Umwelthilfe: „Armutszeugnis“

Bei einer Klage gegen die Kette Norma, bei der es vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth um einen Fall aus dem Jahr 2023 ging, kam es zu einem Vergleich. Norma verpflichtete sich, fortan korrekt nach den Vorschriften zu handeln. Weitere Verfahren gegen Aldi Nord und Netto laufen noch.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz äußerte sich kritisch zu den Mängeln: „Es ist ein Armutszeugnis, dass Aldi Süd und Lidl erst gerichtlich dazu gezwungen werden müssen, der gesetzlichen Pflicht zur Rücknahme von Elektroschrott nachzukommen.“ Die aktuelle Sammelquote von Elektroschrott liegt laut Umweltschützern in Deutschland nur bei 32 Prozent.


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Das 2022 eingeführte Gesetz verpflichtet Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, kleine Elektrogeräte gratis zurückzunehmen – vorausgesetzt, diese überschreiten nicht eine Kantenlänge von 25 Zentimetern. Größere Geräte sind nur dann zu akzeptieren, wenn ein neues vergleichbares Produkt erworben wird.