Eine ifo-Studie hat nun herausgefunden, dass sich die Arbeitsweise von attraktiveren und weniger attraktiven Abgeordneten im Bundestag (sowohl Frauen als auch Männern) unterscheidet. Man kann sagen: Je schöner, desto weniger im Parlament.
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Denn die hübscheren Politikerinnen und Politiker kassieren mehr durch Nebentätigkeiten, arbeiten aber weniger im Bundestag.
FDP und Grüne haben die schönsten Abgeordneten
Das ifo-Institut hat für die Untersuchung 372 US-Amerikaner einbezogen. Diese Menschen haben die Attraktivität der deutschen Abgeordneten auf einer Skala von 1 (am unattraktivsten) bis 10 (am attraktivsten) angegeben. Hierzu wurden bewusst keine deutschen Teilnehmer befragt, denn diese hätten bereits politisch beeinflussen sein können, so dass ein strammer CSU-Wähler vielleicht einer Politikerin der Grünen weniger Punkte auf der Skala gegeben hätte.
Hierzu wurden die Porträtsfotos aus Kürschners Volkshandbuch verwendet – nichts also mit Filter und besonderen Posen. Zu sehen waren nur nüchterne Kopf-Schulter-Porträts der Abgeordneten aus dem Bundestag.
Aus Sicht der us-amerikanischen Studienteilnehmer, die die Fotos bewertet haben, haben die FDP und die Grünen die attraktivsten Volksvertretinnen und Volksvertreter (Durchschnittswert 4,7). SPD und CDU/CSU kamen jeweils nur auf 4,3 auf der Skala im Schnitt.
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Häufiger in TV-Talkshows, fauler im Bundestag
Nun zu den spannenden Ergebnissen: Laut ifo haben attraktive Abgeordnete häufiger bei namentlichen Abstimmungen im Bundestag gefehlt als weniger attraktive. Zudem haben sie sich „weniger oft in arbeitsintensiven parlamentarischen Tätigkeiten engagiert“, also beispielsweise bei Anfragen.
Zudem deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, „dass Abgeordnete aller Parteien mit zunehmendem Grad an Attraktivität mehr Nebeneinkünfte verdienen“. Außerdem werden sie häufiger TV-Talkshows eingeladen. Platt gesagt: Die Redaktionen von Lanz, Maischberger und Illner wollen für die Fernsehzuschauer attraktive Köpfe aus dem Bundestag.
Das gilt allerdings nicht für alle Medien. Bei Zeitungserwähnungen macht die Attraktivität keinen Unterschied.