Die DFL hat in der vergangenen Woche die kommenden Spieltage terminiert. In der Bundesliga stehen nun die Anstoßzeiten bis zum 12. Spieltag, in der 2. Bundesliga sogar bis zum 14. Spieltag.
Kurz darauf war das Netz voll mit Kommentaren und Videos zu einem Thema. Nämlich der Frage: „Was hat sich die DFL dabei gedacht?“ Denn Union Berlin und Hertha BSC tragen ihre Heimspiele am gleichen Tag aus – und Hertha hat auch noch Dynamo Dresden zu Gast.
Union Berlin und Hertha BSC am gleichen Tag!
Am Samstag, 1. November, empfängt Hertha BSC um 13 Uhr im Olympiastadion Dynamo Dresden. Zweieinhalb Stunden später tritt der SC Freiburg in der Alten Försterei gegen Union Berlin an. Bislang kamen zwei derart große Fußballspiele an einem Tag noch nicht vor, die Polizei wollte aus nachvollziehbaren Gründen, keine zwei Fußball-Großereignisse am Tag schützen.
Nun kommt es doch so – und das auch noch mit Beteiligung der Fans von Dynamo Dresden. Die gelten als extrem leidenschaftliche Fangemeinde. Immer wieder kam es in der Vergangenheit rund um Spiele der Sachsen zu Polizeieinsätzen – auch in Berlin. Im Jahr 2019 als Dynamo in der 2. Bundesliga gegen Union Berlin spielte kam es zu Vorkommnissen mit den Gästefans, an deren Ende 36 Strafanzeigen standen. Die meisten wegen Landfriedensbruch und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Warum hat die DFL die Spiele so angesetzt?
Doch warum hat die DFL nun zwei Spiele an einem Tag in Berlin angesetzt? Weil ein unscheinbarer Feiertag ihr das Leben schwer macht. Denn am Samstag, den 1. November, ist Allerheiligen. Dieser ist in den vornehmlich katholisch geprägten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz nicht nur ein gesetzlicher, sondern auch ein stiller Feiertag. Hier dürfen am Samstag keine Großveranstaltungen stattfinden.
Die Vereine aus diesen Bundesländern dürfen am 1. November also kein Heimspiel haben – und das sind gar nicht wenige. 22 von 36 Mannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga kommen aus einem der fünf Bundesländer und dürfen also noch am Samstag zuhause Spielen. Zudem gibt es Termin-Kollisionen mit den Pokalspielen unter der Woche. Eine andere Lösung scheint es nicht zu geben.
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Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, nimmt Union Berlin den Doppel-Termin übrigens gelassen hin. Hertha BSC erklärte, man stehe mit den Behörden, insbesondere mit der Polizei im Austausch.
Thorsten Schleheider, Stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Berlin (GdP), erklärte gegenüber BERLIN LIVE: „Der 1. November wird für die Berliner Polizei zum wiederholten Male eine besondere Herausforderung. Wenn Union, Hertha und Dynamo Dresden am selben Tag spielen, bedeutet das Höchsteinsatz für unsere Kolleginnen und Kollegen.“ Wichtig seien dafür eine frühzeitige Einsatzplanung und ausreichend Personal. Zudem verwies er darauf, dass unter der aktuellen Einsatzdichte ein Abbau von Überstunden nicht möglich sei.
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Im kommenden Jahr fällt Allerheiligen auf einen Sonntag, gut möglich, dass es da erneut zu Termin-Problemen kommt. Sollte Hertha aufsteigen, könnten Polizei und DFL aber wohl aufatmen, dann könnte man an diesem Wochenende einfach das Derby planen.

