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Union Berlin: Baumgart vor dem Start – muss er seinen Fußball anpassen?

Steffen Baumgart ist der neue Trainer bei Union Berlin. Muss er für seine neue Mission seinen Spielstil umstellen?

© IMAGO/Sven Simon

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Was haben Robert Andrich, Neven Subotic und Christian Gentner gemeinsam? Sie alle haben mal für Union Berlin gespielt. Welche Bundesliga-Stars noch bei den Eisernen spielten.

Für einige Fans, die ihn noch haben an der Alten Försterei spielen sehen, wächst hier zusammen, was zusammen gehört. Für andere ist Steffen Baumgart aufgrund seiner Außendarstellung kein geeigneter Trainer für den 1. FC Union Berlin.

Die Meinungen in Köpenick gehen weit auseinander, was den neuen Coach der Eisernen betrifft. Sicher ist nur: Alle werden sich mit der Entscheidung der Vereinsführung abfinden müssen. Gemessen wir Baumgart bei Union Berlin am Ende ohnehin nicht an Stallgeruch oder Außendarstellung, sondern am Erfolg. Doch für den muss sich der 52-Jährige möglicherweise flexibler zeigen als zuletzt.

Union Berlin: Treffsicherer mit Baumgart?

Auf den ersten Blick ergibt die Verpflichtung von Steffen Baumgart absolut Sinn. Der Fußballlehrer ist Mitglied und Fans beim 1. FC Union Berlin. Zwei Jahre schnürte er selbst für die Köpenicker die Fußballschuhe. So weit die sentimentalen Gründe. Doch auch auf dem Papier passt einiges. Bei Union hapert es im Angriff, aus 15 Partien gab es bislang nur 14 Tore. Baumgart machte sich einst in Paderborn mit einem torreichen Hurra-Fußball einen Namen.

Auch bei folgenden Stationen, stand prägten frühes Pressing und hohes Attackieren den Baumgart Fußball. Das Ziel: Frühe Ballgewinne, ein kurzer Weg zum Tor, viele Abschlüsse. Beim Doppelaufstieg mit dem SC Paderborn klappte das hervorragend. Ebenso in seiner ersten Saison in Köln. Zuletzt beim HSV klappte es in der Regel auch mit dem Tore schießen, die guten Ergebnisse blieben aber aus.

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Kann der Baumgart-Fußball also auch die Offensive beim 1. FC Union Berlin beflügeln? Möglich ist es, sicher keinesfalls. Denn die Spielidee des neuen Coaches unterscheidet sich zumindest in der Grundausrichtung nicht von dem, den Bo Svensson die Eisernen spielen lassen wollte. Auch er setzte auf hohes Pressing, doch das ging nicht auf, auch weil Union nicht über genug Tempo im Kader verfügt.

Unter Urs Fischer abwartend erfolgreich

Hinzu kommt: Seine erfolgreichsten Jahre hatte Union Berlin unter Urs Fischer mit einem ganz anderen Ansatz. Die Mannschaft agierte abwartend, stach punktuell zu. Das war weder der Ansatz von Svensson, noch ist es der, den Steffen Baumgart üblicherweise verfolgt.


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Entscheidend für den Erfolg von Steffen Baumgart bei Union Berlin könnte sein, wie flexibel er sich zeigt: Bleibt er seiner aggressiven Grundausrichtung treu, oder tritt er zunächst abwartender auf, damit die nach acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg verunsicherte Mannschaft erstmal wieder finden und Selbstbewusstsein aufbauen kann.

Doch auch der klassische Baumgart-Fußball könnte am Ende den gewünschten Effekt bringen. Zumindest dann, wenn das hohe Pressing besser sitzt – und im Wintertransferfenster vielleicht der eine oder andere Spieler kommt, der das notwendige hohe Tempo für diese Spielidee auch mitbringt.