Am Sonntagabend gegen kurz vor halb acht stand es fest. Union Berlins Sieg gegen Mainz 05 in der vergangenen Woche war keine Trendwende, sondern nur ein kurzes Aufflackern. Die Euphorie durch den ersten Sieg seit Oktober schien aber genauso zu verpuffen wie der Trainerwechsel von Bo Svensson hin zu Steffen Baumgart.
Nach 90 enttäuschenden Minuten am Millerntor und der damit verbundenen 0:3-Niederlage, steht Union Berlin nun hinter dem FC St. Pauli in der Tabelle. Nicht nur deshalb herrscht bei vielen Fans und Beobachtern Gewissheit: Die Eisernen stecken mitten im Abstiegskampf.
Union Berlin im Abstiegskampf
Die ersten Minuten bot Union Berlin ein ordentliches Spiel an. Doch dann übernahm der FC St. Pauli immer mehr die Kontrolle, trafen dreifach und überholten die Berliner in der Tabelle. Die Realität heißt Abstiegskampf, nicht nur wegen Tabellenplatz 14.
Denn die Eisernen boten auf St. Pauli insgesamt kein gutes Spiel an. Der Mannschaft von Steffen Baumgart schienen schlicht die Möglichkeiten zu fehlen, offensiv Gefahr auszustrahlen. Entsprechend konnten die Köpenicker (einmal mehr) keinen Torerfolg verbuchen. Es war bereits das achte Liga-Spiel ohne eigenen Treffer in dieser Spielzeit. Mit nur 16 geschossenen Toren sind die Eisernen in dieser Statistik Schlusslicht.
Das liegt auch an der Pleite gegen St. Pauli. Denn die hatten vor dem Duell erst 14 Mal getroffen, nun haben die Hamburger 17 Treffer. Und das spricht nicht gerade für die Defensiv-Leistung der Eisernen. Die hatten vor der Winterpause zwar auch schon Probleme in der Offensive, hinten stand die Mannschaft aber meistens sicher.
Union ist defensiv anfälliger geworden
In den nun vier Spielen unter Steffen Baumgart kassierte Union acht Gegentore in vier Spielen. Zuvor waren es 20 Gegentore in 15 Spielen – inklusive schwerer Spiele gegen Bayern München, Bayer Leverkusen oder Eintracht Frankfurt. Die Entwicklung zeigt eindeutig in die falsche Richtung.
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Viele Fans sind angesichts der aktuellen Leistungen und der offensichtlichen Schwächen längst in der Realität angekommen – und die heißt wie schon im vergangenen Jahr Abstiegskampf. Ein User schreibt auf Instagram: „Eine absolute Enttäuschung und bodenlose Leistung auf dem Platz.“ Ein anderer: „Wird schwer wenn man die Punkte gegen direkte Konkurrenten nicht holt.“
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Noch hat Union Berlin sechs Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16, sieben Punkte könnten es werden, sollte das Urteil des Sportgerichts nach dem Feuerzeugwurf auf Bochum-Keeper Patrick Drewes nach dem Protest doch noch fallen. Doch dieser Vorsprung kann schnell aufgebraucht sein, wenn es Niederlagen gegen direkte Konkurrenten wie Heidenheim oder St. Pauli gibt. In der nächsten Woche empfängt Union Berlin dann RB Leipzig in der Alten Försterei. Immerhin wird das dann kein 6-Punkte-Spiel.