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Clans in Berlin: Schweigen im Bushido-Prozess – dann wird Arafat plötzlich persönlich

Seit über hundert Verhandlungstagen läuft der Prozess zwischen Bushido und den Abou-Chaker-Brüdern. Nun kam es zu einer Seltenheit.

Berlin
© IMAGO/Olaf Wagner

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Dass Bushido und sein einstiger Manager und Kumpel Arafat Abou-Chaker keine Freunde mehr werden, dürfte längst klar sein. Immerhin stehen sich die beiden Ex-Kollegen sowie die drei Brüder von Arafat schon seit über 100 Tagen vor dem Berliner Landgericht gegenüber.

Beim Großteil der Verhandlungen erscheint Bushido schon gar nicht mehr persönlich vor dem Richter. Stattdessen schickt der Rapper hin und wieder seinen Anwalt vorbei. Außer den Auswertungen des Gutachters oder dem Anhören einer weiteren Tonaufnahme passiert im Gerichtssaal seit Jahren wenig. Am Freitag (12. Januar) kam es allerdings zu ungewöhnlichen Szenen.

Clans in Berlin: Arafat meldet sich selbst zu Wort

Nachdem Arafat bisher immer nur schweigend hinter seinem Anwalt platznahm, kam er an diesem Verhandlungstag überraschenderweise selbst mal zu Wort. Völlig ungeniert plauderte das Clan-Mitglied aus dem Nähkästchen und brachte dabei für einige vielleicht bisher unbekannte Details aus seinem Leben ans Licht.

„Ich bin 1976 in Kreuzberg geboren. Ich habe acht Geschwister, ich bin die goldene Mitte“, erzählte der gebürtige Berliner. Er sei stets fleißig in der Schule gewesen – auf ein Studium hatte er allerdings keine Lust mehr und entschied sich stattdessen für eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker.

Arafat Abou-Chaker spricht über seine eigene Familie

Im Jahr 2000 habe Arafat dann geheiratet. Seine Söhne aus der Ehe sind inzwischen 18, 21 und 22 Jahre alt. „Trotz der Scheidung habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen“, teilte der Familienvater mit. Während die jüngeren Sprösslinge eine Ausbildung bei einem Prothesenhersteller machen würden, studiere der Älteste, leitet zwei eigene Firmen und baue gerade das dritte Unternehmen auf.


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„Mit meiner jetzigen Frau habe ich eine Tochter und einen Sohn. Maria ist 10, Jakob wird 9 Jahre alt. Verheiratet sind wir nicht“, plauderte Arafat weiter aus seinem Leben. Schon immer habe er gearbeitet, Steuern gezahlt und sei dem Unterhalt seiner Kids nachgekommen.

Clans in Berlin: Bushido-Prozess bald zu Ende?

Erst seit dem Streit mit Familie Ferchichi habe Arafats Leben einen anderen Lauf genommen. „Was ich mir für die Zukunft wünsche? Dass der ganze Spuk aufhört“, gab der Unternehmer offen zu. Bleibt zu hoffen, dass dieser Wunsch bald wahr wird. Bereits am 16. Januar müssen er und seine Brüder erneut vor Gericht erscheinen. Dann soll die Beweisaufnahme geschlossen und plädiert werden. Das Urteil soll am 26. Januar folgen.