Bei all den Streiks im Berliner ÖPNV vergisst man oft, dass vor kurzem auch die Taxis in der Hauptstadt gestreikt und protestiert haben. Grund dafür war eine Änderung am Berliner Hauptbahnhof. Es wurde entschieden, dass Taxis nicht mehr vor dem Haupteingang am Europaplatz parken dürfen. Der Platz wurde mit Betonböllern abgesperrt. In Zukunft sollen dort Bäume gepflanzt und Stellplätze für Fahrräder und E-Scooter geschaffen werden.
Seitdem der frühere Wartebereich auf dem Bahnhofsvorplatz gestrichen wurde, blockieren die Taxis oftmals die Busspur und behindern Linienbusse. Alle sind sich einig, dass sich etwas ändern muss. Doch wie sieht diese aus?
Chaos am Berliner Hauptbahnhof
Die Stimmung bei den Taxifahrern am Berliner Hauptbahnhof ist alles andere als gelassen. Jetzt beschwert sich nicht nur der Hauptbahnhof über sie, sondern auch die Busfahrer der BVG. Ändern können die Taxifahrer aber nichts an der chaotischen Situation. „Hier ist überall gesperrt, überall Schikane“, erzählt ein Taxifahrer gegenüber „rbb24“.
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Mit täglich rund 330.000 Reisenden ist der Berliner Hauptbahnhof einer der meistfrequentierten deutschen Bahnhöfe. Natürlich wollen sich die Taxifahrer das Geschäft nicht entgehen lassen und parken seit dem Parkverbot auf der Busfahrspur. „Wir brauchen diesen Platz unbedingt“, heißt es.
Das plant die Verkehrsverwaltung jetzt
Alle streitenden Parteien sind sich einig, dass es so nicht weitergehen kann. Tino Schopf, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD ist „angefressen und erschüttert“ über die Situation am Berliner Hauptbahnhof. „Hier handelt es sich um eine Fehlplanung.“
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Die Verkehrsverwaltung plant jetzt, dass auf der Busspur hinter der Haltestelle vier bis fünf Taxikurzhalteplätze eingerichtet werden. Einsatzkräfte der Polizei sollen überwachen, dass sich die Taxis vor dem Hauptbahnhof an die Abmachung halten. Eine Dauerlösung solle das jedoch nicht sein, betont die Verkehrssenatorin, nur ein „Luftverschnaufer“.