Cyberkriminalität gewinnt in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung. Die Fälle mehren sich – auch in Berlin. Denn immer mehr wertvolle und sensible Daten werden digital gespeichert und verwaltet. Die Diebe hacken sich in die Netzwerke privater und öffentlicher Unternehmen und stehlen die Daten-Ware.
Getroffen hat es jetzt auch das Naturkundemuseum in der Hauptstadt. Wie die Institution in einer Stellungnahme bekannt gab, habe es einen Angriff auf das Netzwerk des renommierten Hauses gegeben. Dabei seien Kundendaten entwendet worden. BERLIN LIVE hat nachgefragt, wie Betroffene damit am besten umgehen.
Berlin: Es geht um Datenschutz und IT-Sicherheit
Der Dateneinbruch habe offenbar beim Museum selbst und nicht bei einem Zahlungsdienstleister stattgefunden, differenziert Frederick Richter von der Stiftung Datenschutz im Gespräch mit BERLIN LIVE. Die Nutzer selbst seien in einer schwierigen Position: „Es gibt da im Grunde nur den radikalen Weg, gar keine Daten herauszugeben und etwa ausschließlich bar zu bezahlen.“
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Ansonsten bliebe nur, genau darauf zu achten, für wie vertrauenswürdig man einen Anbieter hält. Bei einer alteingesessenen Einrichtung wie dem Naturkundemuseum sollten die Kunden jedoch eigentlich keine Bedenken haben müssen. „Es geht um die beiden Themen Datenschutz und IT-Sicherheit. Aber in der Datenschutzgrundverordnung sind auch die Bedingungen für die Sicherheit der Netzwerke gesetzlich geregelt“, erklärt der Experte.
Schaden für Kunden hält sich wohl in Grenzen
In einem Punkt können die betroffenen Kunden des Museums jedoch anscheinend aufatmen: Denn hochsensible Daten wie Passwörter scheinen die Täter nicht erbeutet zu haben. Es könne dennoch nicht schaden, die Kennwörter bei den Zahlungsdienstleistern zu ändern, fügt Richter gegenüber BERLIN LIVE hinzu.
Die gesetzliche Lage sei in Deutschland gut – da gebe es im Grunde keinen Bedarf der Nachbesserung. Eine Forderung an die Politik stellt Richter dann aber doch: „Die Sicherheitslücken werden in der Regel erst entdeckt, wenn es zu spät ist. Für anlasslose Kontrollen haben die Behörden zu wenig Leute. Da könnte man sicherlich etwas tun.“