In Berlin spielt Drogenkriminalität eine große Rolle. Es gibt stadtweit bekannte Umschlagplätze und immer wieder aufsehenerregende Funde großer Mengen Kokain und Co. Gerade die Partyszene der Hauptstadt und die mit ihr assoziierten sogenannten Koks-Taxis geraten immer wieder ins Visier der Fahnder.

Um die Hintermänner zu fassen und größere Schläge gegen das organisierten Verbrechen zu vollbringen, reicht das aber nicht aus. Hier sind weitaus komplexere Ermittlungen nötig, die dann zu Razzien und Großeinsätzen führen – so wie jetzt wieder an gleich 14 Orten.

Ermittler schlagen in ganz Berlin zu

Wie die Berliner Polizei in einer Stellungnahme mitteilte, kam es am Mittwochmorgen (24. April) zur Vollstreckung mehrerer Durchsuchungsbeschlüsse. Konkret sei es um zwölf Wohnungen, eine Geschäftsanschrift und einen Gefangenen einer JVA gegangen. Außerdem seien fünf ausstehende Haftbefehle vollstreckt worden.

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Die Hauptbeschuldigten seien ein 36-Jähriger und sein 16 Jahre alter Sohn. Sie sollen die Köpfe einer größeren Gruppierung sein, der elf weitere Personen angehören. Die Gruppe soll für die Einfuhr und den Vertrieb von Drogen aus den Niederlanden nach Berlin verantwortlich sein. Auf die Spur kamen ihnen die Ermittler durch die Auswertung von Chatverläufen.

Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz gibt Aufschluss über die Verdächtigen

In den durchsuchten Räumlichkeiten in Berlin beschlagnahmten die Beamten „größere Mengen Betäubungsmittel“, darunter mutmaßlich Cannabis, Kokain, Amphetamine und diverse illegale Arzneimittel. Auch elektronische Geräte und Waffen wurden gefunden, ebenso wie Munition, Pyrotechnik und ein sechsstelliger Bargeldbetrag.

Die fünf festgenommenen Personen seien im Alter von 16 bis 38 Jahre gewesen. Sie werden noch am selben Tag zur Invollzugsetzung der Haftbefehle einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Berlin-Tiergarten vorgeführt. Weitere Beschuldigte, die vorläufig festgenommen worden waren, kamen nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß.

Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Dr. Felor Badenberg, äußerte sich zu dem Fall: „In dem Ermittlungskomplex, der sich gegen mehrere Beschuldigte richtet, die zum Teil arabischen Großfamilien angehören, haben am heutigen Tag eine Vielzahl polizeilicher Handlungen stattgefunden. Erneut zeigt sich, dass die Strafverfolgungsbehörden in Berlin äußerst wachsam sind. Clankriminelle können sich in dieser Stadt nicht sicher fühlen.“