Die Demonstration war von langer Hand angekündigt. Vor dem Roten Rathaus in Berlin demonstrierten am Samstag (27. April) Tierschützer aus den unterschiedlichsten Bereichen gegen den schwarz-roten Senat.
Gleich sechs Punkte hatten die Organisatoren der Demonstration – darunter die Animal Society und die Aktion Fair Play – auf die Agenda geschrieben. Von der Tiertafel, die sich in ihrer Existenz bedroht sieht, über ein mögliches Taubenfütterungsverbot und das geplante Aquarium Ocean Berlin bis hin zur Landestierschutzbeauftragen, deren Unabhängigkeit die Demonstranten in Gefahr sehen. Und die war bei der Demonstration sogar selbst mit vor Ort.
Demos in Berlin: Tierschutzbeauftragte anwesend
Gleich mehrere Redner, darunter der bekannte Kriminalbiologe Mark Benecke warfen Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos für CDU) vor, die Tierschutzbeauftragte Kathrin Herrmann in ihrer Arbeit einzuschränken. Die Senatsverwaltung hatte dies gegenüber BERLIN LIVE bereits abgestritten. Man halte sich nur an die geltenden Regeln, hieß es. Benecke und Co. kritisierten, dass Herrmann so nicht ihrer wichtigen Aufgabe nachkommen könne – und sprachen die Tierschutzbeauftragte dabei auch direkt an.
Denn Kathrin Herrmann war selbst mit unter den Demonstranten am Roten Rathaus und lauschte den zahlreichen Vorträgen. Die Demo zeige, wie „wichtig den Berlinern die Tiere sind“, sagte sie gegenüber BERLIN LIVE. „Und, dass sie es sich nicht gefallen lassen, wenn Tierschutz beschnitten wird.“
Tierschutz-Demo mit vielen Themen
Insgesamt kamen in der Spitze rund 300 Menschen auf den Platz vor dem Roten Rathaus. Zudem Die Versammlung variierte in ihrer Größe, immer wieder kamen Menschen hinzu oder gingen wieder. Zeitweise sorgten Mitglieder der Gruppe „Animal Rebellion“ für Aufsehen. Insgesamt dürften es also deutlich mehr Menschen gewesen sein. Mit Tiermasken hatten sie den Neptunbrunnen erklommen und Plakate entrollt.
Sonja Wende, Sprecherin der Aktion Fair Play erklärte, es sei die Anzahl von Personen, die sie erwartet habe, auch wenn sie sich mehr gewünscht hätte. „Berlin ist übersättigt von Demos“, sagte sie. Es sei gar nicht so einfach aktuell Menschen zu mobilisieren. Auch bei einem Thema wie Tierschutz, auf das sich grundsätzlich viele Menschen einigen können.
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Sie betonte noch einmal den Protest gegen die Pläne des Senats, die bereits lange geplante Auffangstation für Wildtiere nun in die Hände eines Forschungsinstituts zu geben, dass auch Wildtierversuche durchführt. Das müsse verhindert werden, sagte sie gegenüber BERLIN LIVE.
Auch zahlreiche andere Akteure aus Berlin waren vor Ort, um für die unterschiedlichsten Ziele einzutreten. Darunter auch der Tierschutzverein Berlin, der das Tierheim betreibt.