Der Görlitzer Park im Berliner Stadtbezirk Kreuzberg ist aktuell in aller Munde – der Grund: Hier soll es im Juni 2023 zu Gruppenvergewaltigungen gekommen sein. Seit Jahren zählt die Grünfläche zu einem der Brennpunkte der Hauptstadt.
Doch ist dieser von außen so idyllisch wirkende Ort inmitten der Metropole tatsächlich auch einer der gefährlichsten Orte der Stadt? BERLIN LIVE hat an vorderster Front nachgehakt – bei der Brennpunkt- und Präsenzeinheit (kurz BPE) der Berliner Polizei.
Brennpunkt Berlin: Hier zeigen Polizeikräfte Präsenz
Die rund 120 Dienstkräfte sind Tag für Tag an den kriminalitätsbelasteten Orten der Stadt unterwegs. Intern bezeichnet zählen zu ihrem Revier all die Gegenden, die „in der Direktion 5 (City)“ liegen. „Wir sind dort unterwegs, wo am meisten passiert – beispielhaft der Alexanderplatz, der Görlitzer Park, das Kottbuser Tor, Hermannplatz, Hermannstraße, die Warschauer Brücke“, erklärte Timur Saglik, stellvertretender Dienstgruppenleiter der ersten Dienstgruppe der BPE, gegenüber unserer Redaktion.
„Das sind Orte, an denen das Straftaten-Aufkommen höher ist als an anderen Orten“, stellte Saglik klar. Und gerade an diesen entsprechenden Örtlichkeiten in der Hauptstadt bedarf es einer besonderen „Fürsorge“ – seit 2020 erfüllt durch die BPE. „Unsere Hauptaufgabe besteht darin, dass wir an diesen Orten präsent sind“, erklärte der Beamte. Während des Dienstes werden nicht nur Beobachtungen gemacht oder präventiv gearbeitet – die Einsatzkräfte sind auch für Bürgerinnen und Bürger ansprechbar.
Brennpunkt Berlin: Wo werden die meisten Delikte aufgedeckt?
Doch welcher der Berliner Brennpunkte ist denn nun der Schlimmste? „Zahlentechnisch ist es der Alexanderplatz“, verriet Saglik. Dabei müsse man aber auch die große Fläche dieses Ortes beachten. „Wenn man die Straftaten pro Fläche betrachtet, dann ist das Kottbusser Tor kleiner, hat aber letztendlich ein sehr viel höheres Aufkommen an Kriminalität – besonders viele Gewalttaten“, stellte der Polizist klar.
Die kriminalitätsbelasteten Orte werden anhand von bestimmten Katalog-Straftaten bestimmt, dazu zählen beispielsweise Körperverletzungen oder Taschendiebstähle. Wird ein Ort als solcher festgelegt, dann gebe es gewisse Vorschriften, „die das Einschreiten der Polizei erleichtern, um letztendlich Kontrollen durchzuführen“.
Brennpunkt Berlin: Polizeieinsatz zeigt Wirkung
Die Präsenz der Berliner BPE zeigt Erfolge. Immer wieder würden Menschen auf Saglik und seine Kollegen zukommen und sich für deren Arbeit bedanken: „Der Bürger oder die Bürgerin hat einen Anspruch darauf, sich sicher zu fühlen. Das macht uns als BPE einfach an diesen Orten wirklich erforderlich und deswegen sind wir da.“