Clan-Kriminalität ist in Berlin nicht nur Teil von Serien wie „4-Blocks“, sondern bittere Realität. Berühmt-berüchtigte Familien wie Remmo oder Abou-Chaker sind wohl jedem Berliner ein Begriff – und auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus kennt man diese Namen.
Mit teils spektakulären Überfällen und illegalen Machenschaften sorgen die Großfamilien immer wieder für Schlagzeilen. Jetzt sorgt ein Berliner Clan erneut mit einer Aktion für Aufsehen. Die Clan-Mitglieder sollen die Straße zum Flughafen BER blockiert haben und hielten die Polizei dabei ganz schön in Schach.
Clans in Berlin wollen Mitglied retten
Schon vor über zwei Monaten wurde die Abschiebung eines libanesischen Häftlings beschlossen. Am Dienstag (28. Mai) sollte dann der Transport von der Wache in Neukölln zum BER nach Schönefeld stattfinden. Schon öfter haben die Beamten diese Fahrt unternommen. Doch in diesem Fall kam alles anders.
Wie üblich durfte auch der libanesische Häftling vor seiner Abschiebung ein paar Telefonate durchführen. Das nutze der Straftäter prompt und alarmierte seinen Clan auf Arabisch. Die Polizisten bekamen davon nichts mit. Erst kurze Zeit später, als die Befreiungsaktion schon im vollen Gange war, bekamen sie Wind von der Sache.
Der Clan reagierte prompt. Mit SUVs und Pick-up-Trucks blockierten sie zwei Kreuzungen Richtung BER. Laut Informationen von Fokus Online soll der Clan in einem der Pick-Ups zwei Kinder platziert haben, um den Polizeieinsatz zu erschweren.
Polizei holt Verstärkung – doch macht die Rechnung ohne Clan
Den Beamten blieb nichts anderes übrig, als die Bundespolizei zu alarmieren. Die rückte mit einer starken Truppe an und schaffte es, die Straßenblockade aufzulösen. Der Häftling wechselte in ein Auto der Bundespolizei verfrachtet und weiter ging die Fahrt zum BER. Doch auch die hatte die Rechnung ohne den Clan gemacht.
Um die Abschiebung doch noch zu verhindern, planten die Clan-Mitglieder drastischere Maßnahmen: die Abschiebemaschine am BER blockieren. Doch das gelang der Großfamilie nicht. Der Sicherheitszaun des Flughafengeländes machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Noch lange sollen die Clan-Männer vor dem Zaun verharrt haben, bis sie schließlich aufgaben.
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Ob sie für die Verkehrsblockade und die Verfolgungsjagd nun zur Rechenschaft gezogen werden, ist unbekannt. Die Polizei hat sich gegenüber Focus Online bisher zu dem Fall nicht geäußert. Bei dem Mann handelt sich laut BILD-Informationen um ein Mitglied des Al-Zein-Clans.