Der türkische Lebensmittel-Lieferdienst Getir hat am Dienstag angekündigt, rund 2.500 Mitarbeiter in Europa zu entlassen. Davon ist auch Berlin betroffen. Das Unternehmen begründete den Schritt mit der verschlechterten Marktlage im sogenannten „Quick-Commerce-Bereich“, bei dem sich Kundinnen und Kunden per App Supermarktprodukte innerhalb in Minuten an die Haustür liefern lassen können.
Das Geschäft boomte während der Corona-Pandemie, doch seitdem hat sich die Lage dramatisch verschlechtert. Vor allem, weil es neben Getir jetzt auch viele Konkurrenten wie Amazon Fresh, Flink und Gorillas gibt. Letzteres hat Getir im vergangenen Jahr für 1,1 Milliarden Euro gekauft. Laut Gerüchten hat sich der Lebensmittel-Lieferdienst beim Kauf des Berliner Unternehmens übernommen.
Müssen Berliner Lieferanten jetzt um ihren Job bangen?
Am Dienstagvormittag (22. August) hat der Vorstand des Unternehmens seine Mitarbeiter darüber informiert, dass man die Organisation global restrukturieren wolle. Der Lieferdienst will sich nicht nur, wie vor ein paar Wochen bereits angekündigt, aus Spanien, Portugal und Italien komplett zurückziehen, sondern auch 2.500 Mitarbeiter entlassen. Das sind 10 Prozent der insgesamt 23.000 Beschäftigten.
Außerdem stellt die Firma in Aussicht, dass man sich aus manchen deutschen Städten zurückziehen möchte. Ob Berlin davon betroffen ist, wurde noch nicht bekannt gegeben. Laut einem Bericht von „Bloomberg“ sollen Lagerhallen in Berlin schon seit Juli leer stehen. Diese sollten eigentlich mit Frischwaren gefüllt sein, damit die Lieferungen schnell erfüllt werden können. Angeblich konnte die Firma die Zulieferer nicht mehr bezahlen.
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Einem Bericht von „Business Insider“ zufolge hat sich der Lieferdienst übernommen: „In Gesprächen äußerten mehrere Personen aus dem Unternehmensumfeld von Getir den Verdacht darüber, dass man angesichts der tatsächlichen Zahlen von Gorillas im Nachhinein einen zu hohen Preis für das Unternehmen bezahlt habe.“