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Berlin: Auto-Egomane sorgt für Diskussion – „Warten bis die Tauben kommen“

In Berlin sind Parkplätze in einigen Vierteln wirklich Mangelware. Und dennoch beanspruchen einige Fahrer mehr Platz als ihnen zusteht.

Berlin
© Imago/Rolf Kremming, Notes of Berlin

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Diese Zahlen gehen deutlich auseinander: Während immer weniger Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden, steigt die Zahl der Auto-Zulassungen immer weiter an. Als logische Folge stehen immer mehr Autos immer mehr herum, was die Parkplatzsituation verschärft.

Hinzukommt, dass im Straßenraum, wo im Zuge der Verkehrswende immer mehr Platz für Fahrräder geschaffen werden soll, auch immer wieder Parkplätze verloren gehen. Die Parkplätze, die es gibt, sind in einigen Vierteln hart umkämpft. Da ist es besonders ärgerlich, wenn ein Autofahrer scheinbar so gar keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. So wie in diesem Beispiel im Berliner Stadtteil Charlottenburg.

Berlin: Auto-Egomane aus Charlottenburg

Der Fall des Auto-Egomanen aus der Charlottenburger Droysen-Straße wurde über die Seite „Notes of Berlin“ einem größeren Publikum bekannt. Die veröffentlichte nämlich ein Foto eines Zettels, das Unbekannte am Auto eines ebenfalls unbekannten Fahrers angebracht hatten.

Darauf stand: „Ich bin rücksichtslos mit meinem egoistischen Verhalten.“ Und: „Sie blockieren freie Stellplätze, die andere Parkplatzsuchende dann nicht nutzen können.“ Eine weitere Aufnahme aus größerer Entfernung zeigte dann das Vergehen. Ein silberner Porsche Carrera 4 so ungünstig zwischen zwei Parkplätzen, dass er mit seinem Sportwagen beide blockierte. Platz für ein weiteres Auto gab es nicht.

Viele User zeigten sich über das Verhalten empört, bezeichneten den Porsche-Fahrer als Egoisten. Ein anderer schrieb: „Porsche, was hab ihr erwartet.“ Und ein dritter: „Der Christian Lindner der Berliner Parkplatzsituation.“

Berlin: Verteidigung für den Porschefahrer

Doch es gab auch Menschen, die das Verhalten des Porsche-Fahrers versuchten zu rechtfertigen. Sie sprachen von Neid auf den Fahrer des Autos, dass ihm keine zwei Parkplätze gegönnt werden. Schließlich tue er das nur zum Schutz seines Autos, damit niemand versehentlich oder gar absichtlich mit seiner Autotür einen Kratzer in der edlen Karosse verursachen kann.


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Dass dieses Ego-Parken allerdings für den Erhaltungszustand des Autos eher kontraproduktiv sein könnte, zeigt ein anderer Kommentar unter dem Posting von „Notes of Berlin“ auf Instagram. Der User schrieb: „Ne ordentliche Portion Mais über den Wagen verteilen und warten, bis die Tauben kommen.“ Das wäre sicher auch nicht gut für das Auto.