Die Zahl der älteren Menschen in Berlin steigt stetig an. Viele von ihnen sind auf Unterstützung im Alltag angewiesen, sei es wegen körperlicher oder geistiger Einschränkung, Krankheit oder Einsamkeit. Aus diesem Grund gibt es Berlin zahlreiche Seniorenanlagen, wo sich um die Bedürfnisse von älteren Menschen gekümmert wird.
Doch jetzt sollen 1000 Berliner Senioren plötzlich ihre tägliche Betreuung und Unterstützung verlieren. Viele von ihnen fürchten in ein Pflegeheim ziehen zu müssen, oder zu vereinsamen.
Berlin: Darum verlieren die Senioren ihre Betreuung
Der Verein MoRo Seniorenwohnanlagen e.V. bietet seit zwölf Jahren Hilfestellungen im Alltag älterer Menschen an, wie zum Beispiel Fahrdienste, Einkaufshilfen, Freizeitangebote und warme Mahlzeiten. Die Senioren leben in Wohnungen des kommunalen Unternehmens „Stadt und Land“.
Der Verein beschäftigt insgesamt 30 Mitarbeiter, die sich um die Bewohner in den Neuköllner Anlagen im Rollbergkiez, im Reuterkiez, in der High-Deck-Siedlung sowie in Treptow-Köpenick kümmern.
Das sagt die Gründerin des Vereins dazu
Doch ab dem 31. Dezember soll damit Schluss sein. Der Verein ist finanziell am Ende und kann seine Arbeit nicht mehr fortsetzen. Der Grund dafür ist laut Vereinsgründerin Sylvia-Fee Wadehn (71) die mangelnde Förderung durch den Berliner Senat.
Sie sagt: „Der Berliner Koalitionsvertrag sieht kein eigenes Ressort für Senioren und Seniorinnen vor. Wir haben auf eine schwarz-rote Regierung in Berlin gesetzt, die sich endlich mehr für die Belange von Seniorinnen und Senioren einsetzt. Das Gegenteil ist nun der Fall.“
Mehr News aus Berlin:
Die Senioren sind entsetzt und verzweifelt über die Nachricht. Sie wissen nicht, wie sie ohne die Hilfe des Vereins zurechtkommen sollen. Viele von ihnen sind auf die Hilfe angewiesen, um zum Arzt zu kommen, oder um einzukaufen.
Aus diesem Grund demonstrieren sie am 18. September vor dem Roten Rathaus für den Erhalt der Betreuung. Sie hoffen, dass der Senat ein Einsehen hat und den Verein weiter finanziell unterstützt.