Es ist einige Monate her, da kündigte Tesla Großes für die Gigafactory in Grünheide (Brandenburg) an. Pro Jahr sollen in dem Werk bald eine Million E-Autos vom Fließband laufen. Dadurch würden dann auch hunderte neue Arbeitsplätze entstehen. Man könnte meinen, das sind gute Nachrichten für die Menschen in der Region.
Doch nicht alle sind dem US-amerikanischen Autokonzern wohlgesonnen. Regelmäßig kommt es zu Protesten vor Europas einzigem Werk von Tesla. Und auch am Samstag (16.09) versammelten sich vor dem Gelände hunderte Demonstranten. Und der Grund für ihren Protest ist längst kein neuer mehr.
DAS plant Tesla in Grünheide
Tesla wirbt damit, saubere Autos herzustellen, die keinerlei Absage in die Luft abgeben. Elon Musks Unternehmen produziert nämlich ausschließlich E-Autos. Doch ohne Haken ist die Angelegenheit nicht. Bereits vor dem Bau der Gigafactory in Brandenburg gab es heftigen Widerstand von Umweltschützern. Sie kritisierten, dass für den Bau Wald gerodet werden muss und befürchteten zudem, der E-Auto-Hersteller könne zu viel Grundwasser abpumpen.
Trotz vieler Kritiker wurde das Werk am 22. März 2022 sogar in Anwesenheit des Bundeskanzlers Olaf Scholz vom Chef, Elon Musk, höchst persönlich eröffnet. Das Motto des Milliardärs „Höher, schneller, weiter“ trifft ohne Frage auch auf die Gigafactory zu. Aktuell plant man das Werk, um einen eigenen Werksbahnhof, Logistikflächen und außerdem eine eigene Betriebs-Kita zu erweitern. Dafür muss aber neue Fläche her, denn auf dem Betriebsgelände ist offenbar kein Platz mehr.
Protestierende kritisieren vor allem zwei Dinge
Schon vergangenen Dezember stimmte die Gemeindevertretung Grünheide für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans. Somit kann Tesla eine Fläche von mehr als 100 Hektar kaufen. Allerdings müsste dann weiterer Wald gerodet werden und genau das sorgt unter anderem für mächtig Ärger bei Klimaaktivisten. Und auch die Wasserproblematik, ein altbekanntes Thema im Zusammenhang mit Tesla, nahmen Protestierende zum Anlass, sich erneut in Grünheide zu demonstrieren.
Unter dem Motto „Tesla den Hahn abdrehen“ versammelten sich laut Veranstalter mehrere hundert Menschen, um gegen die Erweiterung des Werkgeländes zu protestieren. Dabei gab es Reden und Podiumsdiskussionen, in denen auf die Bedenken vieler aufmerksam gemacht wurde. So sagte Karolina Drzewo, eine Berliner Klimaaktivistin, dass es auch in der Hauptstadt Menschen gebe, die sich um das Wasser sorgen. Denn ein Teil der Fläche, auf der der Ausbau geplant ist, liegt in einem Wasserschutzgebiet.
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Sogar der Wasserverband Strausberg-Erkner wandte sich gegen den Bebauungsplan. Laut diesem seien die vom Land begrenzten Wassermengen bereits ausgeschöpft. Tesla weist jede Kritik von sich und betont stattdessen, man verbrauche weniger Wasser als der Branchendurchschnitt und habe den Wasserverbrauch außerdem gesenkt.