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Berliner Bäder reagieren auf Hilferuf von Mitarbeitern – erste Maßnahmen gegen Gewalt in Freibädern

Schlägereien auf der Wiese statt Plantschen im Wasser – das soll sich wieder ändern. Berliner Bäder ergreifen erste Maßnahmen.

Columbiabad Berlin
© dpa

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Viele Arbeitnehmer beklagen sich bei ihren Chefs über ein zu niedriges Gehalt, unpassende Arbeitszeiten oder mangelnde Förderung. Doch das ist nichts dagegen, womit die Mitarbeiter der Freibäder in Berlin zu kämpfen haben. Viele gehen mit Magenschmerzen zur Arbeit – aus Angst vor den Besuchern.

In den letzten Wochen und Monaten kam es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen in den Berliner Bädern. Das Personal im Columbiabad in Neukölln hat deshalb einen Brandbrief an die Führung der Bäder geschrieben (hier mehr dazu). Mit ihrem Hilferuf sprechen sie wohl für viele andere Bäder-Mitarbeiter – nun gibt es erste Maßnahmen.

Berlin: Antwort auf Brandbrief ist da

Fast täglich kommt es in diesem Sommer zu gewalttätigen Ausschreitungen in den Freibädern. Vielen Besuchern scheint die Hitze zu Kopf zu steigen und die Mitarbeiter sind überfordert oder werden selbst zu Opfern. Das Columbiabad verzeichnete nun sogar einen so hohen Krankenstand unter den Mitarbeitern, dass die Badeanstalt geschlossen blieb. So kann es nicht weitergehen.

„Die Kommunikation mit der Polizei ist in der Folge noch einmal intensiviert worden, Führungskräfte der BBB sind seither verstärkt vor Ort präsent», teilte eine Sprecherin der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Zudem hätten die Bäder-Betriebe auch Workshops mit externen Experten für Krisenintervention für die Teams organisiert. „Den Führungskräften und Mitarbeitenden wurde auch individuelle psychologische Betreuung angeboten», hieß es.

Maßnahmen gegen Gewalt in Freibädern

Nachdem es bereits im Vorjahr zu Vorfällen gekommen ist, sei das Sicherheitskonzept überarbeitet worden. „Für diese Saison wurde das Budget und die Anzahl der Sicherheitskräfte bereits deutlich erhöht, in einigen Bädern die Zäune verstärkt, Präventionstrainings durchgeführt, der Online-Ticketshop wurde ausgebaut, Express-Eingänge eingerichtet, die Kooperation mit der Polizei Berlin verstärkt“, so die Sprecherin.

Als weitere Maßnahmen seien Rutschen und Sprungtürme als Orte häufiger Aggressionsentwicklung in den Sommerbädern Pankow und Neukölln zunächst bis auf Weiteres gesperrt worden. Was noch zur „Gefahrenabwehr“ getan werden müsse, werde geprüft. Dazu gehöre auch eine konsequentere Durchsetzung von Hausverboten.


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Die Mitarbeiter des Columbiabades hatten unter anderem ständige Polizeipräsenz, Online-Tickets und namentlichen Einlass gefordert. Am Prinzenbad in Kreuzberg hat die Polizei nun ihre Präsenz erhöht. Bereits vor den Sommerferien hat die Polizei angekündigt, vor ausgewählten Bädern mit mobilen Wachen nach dem Rechten sehen zu wollen. Mit der Hoffnung, dass die Präsenz der Beamten, die gewaltbereiten Besucher einschüchtert und verängstigte Badegäste nach Hilfe fragen können. Die Polizei gibt in der Regel im Internet vorab bekannt, wann die Wachen wo zu finden sind, wie ein Sprecher sagte. „Je nach Einsatzlage kann sich das aber ändern“, so die Aussage.