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Berlin: Nach übler Beschimpfung – Schüler zeigt AfD-Politiker an

Ein 17-jähriger Schüler aus Berlin hat nach einer Auseinandersetzung mit einem Berliner AfD-Politiker Anzeige erstattet.

Berlin
© picture alliance/dpa

AfD-Jugend "Junge Alternative" als rechtsextrem eingestuft

Die "Junge Alternative" gilt als der Nachwuchs der AfD. Sie und zwei weitere Organisationen wurden jetzt vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.

Bei einer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg am vergangenen Donnerstag (16. November) kam es zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Nachdem der 17-jährige Schüler Lasko Schleunung in der Versammlung eine Frage gestellt hatte, soll der Lichtenberger AfD-Vorsitzende Dietmar Drewes den Schüler übel beschimpft haben. So erzählt es der junge Mann gegenüber dem „Tagesspiegel“.

Die Sitzung soll im Anschluss an diesen Kommentar vom BVV-Vorsteher Gregor Hoffmann (CDU) unterbrochen worden sein, mit der Bitte an alle Beteiligten, auf die Wortwahl zu achten. Der Schüler erstattete direkt bei den anwesenden Polizeibeamten Strafanzeige wegen Beleidigung gegen Drewes.

Berlin: Diese Frage brachte den Politiker aus der Fassung

Der Lichtenberger AfD-Vorsitzende Dietmar Drewes soll den Schüler nach einer Frage als einen „(dummen) Lügner“ beschimpft haben. „Ich finde es erschreckend, wenn man hier als Schüler eine Frage stellt, so beleidigt zu werden“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Die AfD wollte sich zum Vorfall nicht äußern. Was für eine Frage hatte der Schüler aus Berlin der Versammlung gestellt? Der Lichtenberger hatte das Bezirksamt gefragt, was es gegen die seiner Meinung nach immer stärker werdende Präsenz von rechten Gruppierungen und Neonazis an Schulen unternehmen wolle.

An der Gutenberg-Oberschule in Alt-Hohenschönhausen sollen rechtsextreme Flyer verteilt worden sein. Auch Flyer von der AfD habe man an der Lichtenberger Schule gefunden. Drewes entgegnete im Anschluss, die AfD würde niemals Flyer an Schulen verteilen. Doch das hätte Schleunung gar nicht behauptet.


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Der für Die Linke aktive Schüler störe sich auch an queer-feindlichen Stickern, die, wie er sagt, weder an Schulen noch sonst irgendwo etwas zu suchen hätten. Zudem seien Aufkleber mit Reichskriegsflagge samt Aufschrift „Für deine Zukunft, für deine Heimat“ dokumentiert worden.

Nach seinen Worten sollen immer wieder Schüler sowie auch Lehrer durch rechtes Gedankengut auffallen. Der 17-Jährige macht sich Sorgen, dass zu viele rechte Gruppen an Berliner Schulen aufträten. „Es ist extrem schlimm.“