Der Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg oder auch „Görli“, wie er liebevoll von den Berlinern genannt wird, gilt als einer der gefährlichsten Parks Berlins. Immer wieder wird von Straftaten um und in Berlins berüchtigten Drogen-Park berichtet. Schon seit Jahren gibt es Diskussionen um die Sicherheit im Park.
Nachdem im Juni eine junge Frau von mehreren Männern im „Görli“ vergewaltigt worden war, wurde die Debatte hitziger. Ein Zaun um das Gebiet soll die Lösung bringen. Jetzt wurde öffentlich: Für die Sicherheit im Görlitzer Park will die große Koalition Millionen investieren.
Görlitzer Park: 31 Millionen für Sicherheitsmaßnahmen
Schon auf ihrem Sicherheitsgipfel im Sommer hatten sich SPD und CDU darauf geeignet, Mittel für die Sicherheit im Görlitzer Park und am Leopoldplatz bereitzustellen. Am Dienstag (28. November) haben sie sich nun über die Finanzierung dieser Pläne verständigt.
31 Millionen Euro wollen die Koalitionäre in den kommenden zwei Jahren in verschärfte Sicherheitsmaßnahmen im Görlitzer Park in Kreuzberg und auf dem Leopoldplatz im Bezirk Wedding investieren. Das geht aus einem zwischen den Parteien abgestimmten Papier hervor, das der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) vorliegt.
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Umstrittener Görli-Zaun wird umgesetzt
Die geplanten Mittel sollen vor allem in Hilfsangebote für drogenabhängige Menschen fließen. Das umfasst unter anderem Drogenkonsumräume, Unterbringungsmöglichkeiten für obdachlose Drogenabhängige und eine Ausweitung von Sozialarbeit und Drogenprävention.
Aber auch der umstrittene Zaun um den Görlitzer Park soll damit finanziert werden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Innensenatorin Iris Sprengel hatten sich bereits im September für die Pläne, den Park nachts zuzumachen, starkgemacht. Kostenpunkt für die Umsetzung: 3,46 Millionen Euro, weitere 1,12 Millionen sind für die Beleuchtung des Parks angesetzt.
Bezirk gegen Senatspläne
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sieht die Pläne des Senats skeptisch. Bereits im Sommer hatte sich der Bezirk gegen ein Abschließen des Görlitzer Parks ausgesprochen. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) bezeichnete den Zaun um den Park als „Symbolpolitik Kosten der Anwohnerinnen und Anwohner“.
Das Problem mit Gewalt und Drogenhandel würde sich damit nicht lösen lassen, sondern lediglich in den benachbarten Wrangel-Kiez verlagern. Fraglich ist auch, wie der Senat trotz knapper Kassen Millionen für einen Zaun am Görlitzer ausgeben will.
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Trotz Kritik: Ab Frühjahr kommenden Jahres soll der Zaun stehen. Noch ist aber unklar, wann der Park abends zugesperrt wird und wie lange die Schließungen anhalten sollen.