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Berlin: Lkw-Fahrer nach Tod einer Radfahrerin vor Gericht – bei DIESEM Anblick fließen Tränen

Ein Lkw-Fahrer musste sich nach einem tödlichen Fahrradunfall in Berlin vor Gericht verantworten. Jetzt ist das Urteil gefallen.

Fahrradhelm liegt neben Fahrrad auf dem Boden
© IMAGO/Daniel Scharinger

Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall?

2018 gab es in Deutschland mehr als 300.000 Unfälle im Straßenverkehr ,bei denen Personen zu Schaden kamen. Wir zeigen, wie du dich verhalten solltest, wenn du Zeuge eines Unfalls wirst.

Es sind schlimme Szenen, die sich in Berlin abgespielt haben – und sie sind auch mehr als zwei Jahre danach unvergessen. Eine Radfahrerin kam bei einem Unfall mit einem Lkw ums Leben.

Nun musste sich der Lastwagenfahrer vor Gericht in Berlin verantworten. Und bei dem Prozess flossen Tränen. Vor allem ein Anblick war für viele schwer zu ertragen.

Berlin: Tödlicher Fahrradunfall in Friedrichshain

Es war der 27. Mai 2021, der das Leben von Familie und Freunden der Radfahrerin für immer veränderte. Denn an diesem Tag wurde eine 37-jährige Frau bei einem schrecklichen Unfall in Berlin-Friedrichshain aus dem Leben gerissen. Gut zwei Jahre nach dem schrecklichen Unfall musste sich nun der beteiligte Lkw-Fahrer vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Fahrlässige Tötung. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hätte ihr Tod verhindert werden können, wenn der Lkw-Fahrer eine Vollbremsung vollzogen hätte. Das Amtsgericht Tiergarten allerdings sprach den Mann am Donnerstag (14. September) frei.

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Eine Dashcam hatte damals die letzten Sekunden der Radfahrerin aufgenommen. Auch den Moment, als plötzlich ein Schrei zu hören war. Darauf folgte die geschockte stimme des Lkw-Fahrers: „Die ist mir einfach untergefahren. Die war erst neben mir.“ Richter Karsten Parpart sah keine ausreichenden Hinweise dafür, dass der 58 Jahre alte Angeklagte den Unfall hätte vermeiden können.

Auch Radfahrerin habe „Mitschuld“ gehabt

Bei der Bewertung der Situation berücksichtigte er eine Mitschuld der Radfahrerin. Mit „fast unveränderter Geschwindigkeit“ sei diese dem auf einem sogenannten Pop-up-Radweg verkehrswidrig abgestellten Transporter ausgewichen. Die Aufnahmen der Dashcam zeigten, dass sie sich dabei nicht umblickte. „Dass der Geldtransporter dort stand, ist eine Unverschämtheit“, so Parpart.

Dem Prozess vorangegangen waren umfangreiche Tests zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens. Demnach fuhr der Lkw-Fahrer an der Stelle, wo der Pop-up-Radweg begann, etwa 30 Kilometer pro Stunde statt des erlaubten Tempo 50. Auf den Schrei der Radfahrerin, als diese zwischen Geldtransporter und seinen Sattelzug geriet, habe er mit einer Bremsung reagiert. Allerdings führte er laut Sachverständigem keine Vollbremsung durch. Hätte er diese vollzogen, wäre die Frau wohl nicht überrollt worden.


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„Ich kann es nicht ertragen, die Bilder zu sehen“

Der Sachverständige erläuterte seine Aussagen vor Gericht anhand von Film und Fotos – für anwesende Freunde des Unfallopfers eine emotionale Herausforderung. Die Mutter der gebürtigen Französin trat in dem Verfahren als Nebenklägerin auf, war aber nicht nach Berlin zum Prozess gekommen. „Ich kann es nicht ertragen, die Bilder zu sehen“, las ihr Anwalt aus einem ergreifenden Brief seiner Mandantin vor. 

Dem angeklagten Lkw-Fahrer warf die Mutter vor, von ihm kein Wort des Bedauerns gehört zu haben. Der 58-Jährige schwieg auch im Prozess. Er nutzte jedoch das letzte Wort für eine Entschuldigung: „Es tut mir leid, was geschehen ist“, sagte der Vater zweier erwachsener Kinder unter Tränen. Seit dem Unfall ist der nicht vorbestrafte Mann nach Angaben seines Verteidigers in psychologischer Behandlung und nicht arbeitsfähig. (dpa)