Hitler und die Nationalsozialisten taten Juden im Zweiten Weltkrieg Abscheuliches an. Die ständige Angst vor Verfolgung, Konzentrationslagern und Vergasung begleitete jüdische Menschen Tag täglich. Zahlreiche Juden flohen zu der Zeit aus Deutschland. 78 Jahre nach Ende des Kriegs leben wieder viele Juden in der Hauptstadt. Wie die „Deutsche Welle“ Ende 2018 berichtete, sollen es über 30.000 sein.
Doch längst nicht alle haben aus der Geschichte gelernt. Auch in Berlin kommt es leider immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2022 in Berlin zeigt, dass die Zahl der antisemitischen Vorfälle weiter hoch ist. Vor allem eine Tätergruppe sticht dabei heraus.
2022: 381 registrierte antisemitische Fälle
Eine neue Statistik der Polizei Berlin legt Zahlen für die Politisch motivierte Kriminalität (PMK) in Berlin für 2022 offen. Daraus geht hervor, dass vergangenes Jahr in Berlin 381 Fälle mit antisemitischer Motivation registriert wurden. Das sind 79 Fälle weniger als noch 2021 und somit ein Minus von rund 17 Prozent. Ein Minus, das auch mit dem Abebben der Corona-Pandemie zu tun haben dürfte, in der antisemitische Verschwörungstheorien einmal mehr Hochkonjunktur hatten.
Aus der Statistik geht zudem hervor, aus welchen Gruppen die Täter stammen. In 273 Fällen und somit knapp 72 Prozent, handelten die Täter aus einer rechten Gesinnung heraus. Aus dieser Gruppe stammen auch die meisten Gewaltdelikte im Bereich der Fälle mit antisemitischer Motivation, nämlich 12 Stück. Noch 2021 waren es 7 Gewaltdelikte.
Anzahl der Gewaltdelikte steigt deutlich
Bei 76 Fällen ist die Politisch motivierte Kriminalität keiner konkreten Tätergruppe zuzuordnen. Bei 24 Fällen nennt die Polizei „ausländische Ideologie“ der Täter. Bei acht davon handelt es sich um Gewaltdelikte. Im Jahr zuvor waren es nur drei Gewaltdelikte. Die meisten Fälle in dieser Kategorie hatten zudem einen israelfeindlichen Bezug.
Mehr News aus Berlin
Des Weiteren in der Statistik aufgelistet, sind sechs Fälle Politisch motivierter Kriminalität aus religiöser Ideologie und zwei Fälle aus einer linken Gesinnung heraus.