Wer derzeit in Berlin studiert und Bafög bezieht, kriegt vom Staat höchstens 934 Euro. Das ist der BAföG-Höchstsatz seit dem Wintersemester 2022/23. Dieser gilt nur, wenn der Student nicht mehr zu Hause wohnt und keine Versicherung mehr über die Familienversicherung möglich ist.
Inflation, steigende Energie- und Wohnpreise gehen auch an den Studenten nicht spurlos vorbei und machen es ihnen immer schwerer, ein Studium in Berlin zu finanzieren. Überbelastung und prekäre Lebensverhältnisse sind die Folge. Im Gespräch mit BERLIN LIVE erzählt eine Bafög-Studentin in Berlin von den schwierigen Umständen, unter denen sie lebt – und kritisiert die Politik!
Berlin: Deutsches Studierendenwerk kritisiert fehlende Anpassung von Bafög
Zum Wintersemester 2024/25 soll es zwar ein Bafög-Änderungsgesetz geben. Doch im ersten Entwurf vom 11. Januar ist keine Erhöhung vorgesehen. Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) übt starke Kritik. Es fordert, die Höhe der Sozialleistung an die Einkommens- und Preisentwicklung anzupassen. Andere Sozialleistungen wie Rente, Bürgergeld und Wohngeld würden regelmäßig erhöht. Das BAföG hingegen nicht. DSW-Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl hatte den Zeitungen der Funke Mediengruppe gegenüber gesagt: „Diese Investition in Bildungsgerechtigkeit wird systematisch benachteiligt.“
Und so sieht es auch Rachelle (24), Studentin an der Uni Potsdam und wohnhaft in Berlin. Wie viele andere muss sie neben dem Studium arbeiten. Die Folge: Studenten, die an ihre Belastungsgrenzen kommen, einige, die das Studium sogar ganz sein lassen. „Wie soll man diesen Druck als Mensch jahrelang mitmachen?“
Vom Staat im Stich gelassen?
Die Politik-Studentin fühlt sich vom Staat im Stich gelassen. „Da ist unglaublich viel Wut.“ Sie empfindet Unverständnis von seitens der Politiker. „Dass sich keiner diesem Thema annimmt. Wie kann das sein, dass sie das nicht sehen?“ Damit spielt sie auf die Kluft zwischen dem Bafög-Satz, den immer steigenden Lebenshaltungskosten und den teils prekären Umständen einiger Berliner Studenten an.
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Rachelle bekommt nicht den Bafög-Höchstsatz von 963 Euro. Ihre laufenden Kosten belaufen sich auf 665 Euro allein für Wohnen und Versicherung. „Wir reden hier vom Überleben“. Abschließend ergänzt sie: „Studieren sollte keine Qual sein, ich hatte mich so darauf gefreut!“ Mit Blick auf die Zukunft äußert sie einen klaren Wunsch: „Ich hoffe, dass sich was ändert!“