Veröffentlicht inAktuelles

Berliner CDU-Mitglied will Koalition mit der AfD – „Brandmauer weg“

Immer wieder wird der CDU eine nicht ausreichende Distanz zur AfD vorgeworfen. Ein Berliner Mitglied gießt nun Öl ins Feuer.

Berlin CDU Kuhr
© Imago/imagebroker, Imago/Stefan Zeitz

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit Monaten ist die AfD im Aufwind. Auch die Tatsache, dass die Partei in immer mehr Bundesländern für gesichert rechtsextrem erklärt wird, kann die steigenden Umfragewerte nicht stoppen.

Gründe dafür werden vielfach gesucht. Immer wieder genannt wird dabei eine nicht sonderlich rissfeste Brandmauer der CDU nach Rechtsaußen. Doch genau die will ein prominentes Mitglied der CDU Berlin nun einreißen. Er will eine Koalition mit der AfD.

Berliner CDU-Mitglied sorgt für Aufregung

Bei dem CDU-Mitglied handelt es sich um den ehemaligen Kickboxer und heutigen Personenschützer Michael Kuhr. Der 61-Jährige ist im Netz für markige Worte bekannt und dafür, dass er offen über seine Mitgliedschaft in der CDU und vor allem der Werteunion spricht. Der Verein ist in CDU und CSU umstritten und will die Union weiter in Richtung AfD rücken.

+++ Berlin: So viele Menschen starben 2023 auf den Straßen der Hauptstadt +++

Am Wochenende wurde eine neue Umfrage öffentlich. Die „Bild“-Zeitung beauftrage das Meinungsforschungsinstitut Insa mit der Sonntagsfrage. Dort lag die CDU mit 32 Prozent vor der AfD (23 Prozent). Die Ampel-Parteien lagen abgeschlagen dahinter. Kuhr kommentierte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass ein „klarer Regierungsauftrag“ an CDU und AfD gehe. Und weiter: „Brandmauer weg und mit starken 55% anfangen, wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.“

CDU lässt Fragen unbeantwortet

Der Post wurde mehrfach geteilt und kommentiert. Es gab Zuspruch von seinen Followern aber auch starke Gegenrede. Bei der Berliner CDU entschied man sich allerdings offenbar, Kuhr keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Eine entsprechende Anfrage von BERLIN LIVE ließen sowohl Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, als auch der Landesverband unbeantwortet.

Ohnehin ist Kuhrs Rolle in der CDU wohl nur marginal. In seiner Twitter-Bio schreibt der Personenschützer, er sei Mitglied des Polizeiarbeitskreises der CDU-Berlin. Eine Aufnahme dort erfolgt aber durch ein einfaches Ausfüllen eines Formulars und das Zahlen eines Jahresbeitrags. Die Mitgliedschaft in der CDU ist dafür nicht zwingend notwendig.


Mehr News aus Berlin:


Auch wenn sich der Regierende Bürgermeister und CDU-Landeschef Kai Wegner im konkreten Fall nicht zu den Ausführungen von Michael Kuhr äußerte, hat er in der Vergangenheit gezeigt, wenig vom Einreißen der Brandmauer zu halten.

Als Bundespartei-Chef Friedrich Merz im Juli mit Äußerungen zur kommunalen Zusammenarbeit mit der AfD für Kritik sorgte, stellte sich Wegner dagegen. Er twitterte: „Die AfD kennt nur Dagegen und Spaltung. Wo soll es da ZUSAMMENarbeit geben? Die CDU kann, will und wird nicht mit einer Partei zusammenarbeiten, deren Geschäftsmodell Hass, Spaltung und Ausgrenzung ist.“